Politik

USA genehmigen Verkauf von Patriot-Raketen an die Türkei

Lesezeit: 2 min
23.12.2018 21:15
Das US-Außenministerium hat den Verkauf von Patriot-Raketen an die Türkei genehmigt.
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Das US-Außenministerium hat einem möglichen Verkauf von Patriot Luft- und Raketenabwehrsystemen im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar an die Türkei zugestimmt, teilte das Pentagon am Dienstag nach Angaben des englischsprachigen Diensts von Reuters mit. Dabei geht es um den Verkauf von 80 Patriot-Lenkflugkörpern und 60 weiteren Raketen sowie der dazugehörigen Ausrüstung einschließlich Radargeräten, Kontrollstationen und Startstationen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: "Am 18. Dezember teilte das US-Außenministerium dem Kongress einen geplanten Verkauf des Luft- und Raketenabwehrsystems Patriot an die Türkei mit einem geschätzten Preis von 3,5 Milliarden US-Dollar im Rahmen des US-amerikanischen Auslandsvertriebsprogramms mit. Die Türkei ist ein NATO-Verbündeter und profitiert von einer robusten Rüstungs-Handelsbeziehung mit den USA. Zwischen 2013 und 2017 wurden Rüstungsgüter im Wert von 9,7 Milliarden US-Dollar verkauft und Direktverkäufe von Hardware für die türkische Regierung im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar getätigt. Der vorgeschlagene Verkauf (von Patriot-Raketen, Anm. d. Red.) soll die Sicherheit eines wichtigen NATO-Verbündeten weiter verbessern (...) Er steht im Einklang mit den US-amerikanischen Initiativen zur Bereitstellung von modernen Systemen für Verbündete (...) Die USA haben seit langem deutlich gemacht, dass wir bei der Luft- und Raketenabwehr mit der Türkei zusammenarbeiten wollen, und boten der Türkei im Laufe der Jahre die Möglichkeit, den Kauf von Patriot-Raketen in Betracht zu ziehen. Das Patriot-System ist ein mit der NATO interoperables und kampferprobtes System, das eine bewährte Alternative zum S-400-System darstellt. Sollte sich die Türkei für diesen geplanten Verkauf entscheiden, wird dies die besten Voraussetzungen für die Verteidigungs-Anforderungen der Türkei bieten."

Die Türkei hatte im vergangenen Jahr einen Deal mit Russland zum Kauf von russischen Luftabwehrsystemen des Typs S-400 abgeschlossen. Die Installation der S-400-Systeme wird im kommenden Jahr beginnen.

Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, sagte am 19. Oktober 2018, dass die Transaktionen der USA und Russlands mit der Türkei getrennt betrachtet werden sollten. Russland werde seinen Vertrag zur Lieferung von Luftabwehrsystemen an die Türkei erfüllen.

US-amerikanische und NATO-Vertreter haben Ankara wiederholt darauf hingewiesen, dass das russische System nicht in das Luft- und Raketenabwehrsystem der NATO integriert werden kann und dass der Kauf der S-400-Systeme den Kauf von Lockheed Martin Corp F-35-Kampfflugzeugen durch die Türkei gefährden würde.

US-Senator Lindsey Graham sagte im Juli 2018: "Erstens werden wir nicht unser modernstes System hergeben, um es durch ein russisches System testen zu lassen. Der Verkauf der F-35-Jets an die Türkei zeigt, wie viel wir von der Türkei halten. Denn die F-35 ist unser modernstes Waffensystem. Wir denken, die Türkei ist ein guter Verbündeter und verdient es, dieses System zu bekommen. Die Türkei hat eine sehr gute Armee. Doch dieses System und gleichzeitig die S-400 zu besitzen, macht militärisch keinen Sinn. Das würde die F-35 gefährden."


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