Finanzen

Preise für Strom und Gas steigen 2019 deutlich

Die Preise für Strom und Gas werden 2019 deutlich steigen.
06.01.2019 18:04
Lesezeit: 1 min

Die Deutschen werden 2019 mehr für Strom und Gas bezahlen müssen als 2018. Dafür werden die Treibstoff-Kosten wahrscheinlich vergleichsweise niedrig bleiben.

Im Laufe der letzten vier Monate haben fast 500 Strom-Anbieter angekündigt, ihre Preise zu erhöhen, teilweise um bis zu 20 Prozent. Im Durchschnitt betragen die Steigerungen knapp über fünf Prozent. Von 2006 bis 2012 hat sich der Strompreis um mehr als die Hälfte (51 Prozent) verdoppelt. Nutznießer war vor allem der Staat – Steuern, Abgaben und Umlagen erhöhten sich um mehr als das Doppelte (110 Prozent). Marktexperten raten dazu, den Anbieter häufig zu wechseln – die Versorger bieten Neukunden günstige Tarife, während sie Altkunden im Grunde für ihre Treue bestrafen.

Auch die Gaspreise werden 2019 aller Voraussicht nach steigen, und zwar kräftig. Nach den moderaten Steigungen von 2018 in Höhe von zwei Prozent kommen auf die Kunden im neuen Jahr Preiserhöhungen von durchschnittlich acht und in einigen Extremfällen von sogar über 20 Prozent zu. Analysten rechnen damit, dass – aufgrund der geringeren Nachfrage aus China – der Preis für Kohle im Laufe des Jahres nachgibt, was sich in der zweiten Jahreshälfte günstig auf den Gaspreis auswirken könnte.

Schwierig ist die Entwicklung des Öl- und damit des Treibstoff-Preises einzuschätzen. Seriöse Prognosen bezüglich der Iran-Sanktionen, der zukünftigen Entwicklung Venezuelas sowie des Gangs der Ereignisse im Nahen Osten sind nur bedingt möglich. Auch die Entwicklung von Euro- und Dollarkurs ist kaum vorhersagbar. Marktbeobachter rechnen allerdings damit, dass sich der Ölpreis, wenn überhaupt, nur relativ geringfügig nach oben bewegen wird. Da der Treibstoff-Preis nur bis zu einem gewissen Grad vom Ölpreis abhängt, dürfte dessen moderate Erhöhung die Preise an den Zapfsäulen nur vergleichsweise schwach ansteigen lassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Initative bennennt 30 konkrete Vorschläge für "Umbauten im Maschinenraum des Staates"
15.03.2025

Mit viel Papierkram und trägen Entscheidungen gilt der deutsche Staat als mühsam. Eine Gruppe um die ehemaligen Bundesminister...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Entfremdung vom Job: Studie fällt klares Urteil zu Arbeitsmoral in Deutschland
15.03.2025

Ist Deutschland zum Land der Lustlosen geworden? Noch nie wurde so häufig Dienst nach Vorschrift gemacht, wie im vergangenen Jahr, fand...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mental Health am Arbeitsplatz
15.03.2025

Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen nehmen zu. Die Fehlzeiten sorgen für einen großen wirtschaftlichen Schaden,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Heizungsmarkt im freien Fall: Verkäufe brechen um 50-Prozent ein
15.03.2025

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sorgt für Chaos, die Nachfrage nach neuen Heizungen bricht drastisch ein. 2024 steuert der Markt in eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bäckerei-Sterben: Immer mehr Brot aus der Fabrik
15.03.2025

Der klassische Bäcker um die Ecke hat eine lange Tradition in Deutschland. Doch immer mehr Großbäckereien verdrängen die kleinen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweiz überholt Deutschland: Überraschender Spitzenreiter in der Containerschifffahrt
15.03.2025

Die Schweiz, ein Land ohne direkten Zugang zum Meer, hat sich überraschend zur größten Containerschiff-Nation der Welt entwickelt....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Scheideweg: Wirtschaftliche Herausforderungen – Vom Wachstumsmotor zur Stagnation? Teil 1
15.03.2025

Die Rolle Deutschlands als Motor der europäischen Wirtschaft ist in Gefahr. Das Wirtschaftswachstum ist seit 2019 weitgehend zum Erliegen...

DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...