Finanzen

Apple drosselt Produktion neuer iPhone-Modelle deutlich

Apple muss die Produktion neuer iPhone-Modelle deutlich herunterfahren.
09.01.2019 12:12
Lesezeit: 1 min

Apple streicht einem Medienbericht zufolge seine Produktionspläne für drei neue iPhone-Modelle zusammen. Für den Zeitraum Januar bis März 2019 werde das eigentlich vorgesehene Volumen um rund zehn Prozent gekürzt, berichtete die Nikkei Asian Review am Mittwoch. Betroffen seien die Modelle XS, XS Max und XR.

Der US-Technologiekonzern habe Ende Dezember seine Fertigungsunternehmen um die Kürzung gebeten. Viele Analysten und Kunden halten die neuen iPhones für überteuert. Laut Nikkei dürfte sich die Produktion von alten und neuen iPhone-Modellen in den ersten drei Monaten 2019 auf 40 bis 43 Millionen Stück belaufen. Zuvor sei mit 47 bis 48 Millionen kalkuliert worden.

Apple wollte sich auf Reuters-Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Das erfolgsverwöhnte Unternehmen hatte zuletzt wegen schwacher Geschäfte in China im Zuge des Handelsstreits erstmals seit der Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren seine Umsatzprognose verfehlt.

Vor allem in der Volksrepublik läuft es für den US-Konzern nicht rund. Der Handelsstreit mit den USA und eine schwächelnde Konjunktur halten immer mehr Chinesen davon ab, sich die neuesten - und besonders teuren - iPhone-Modelle zuzulegen. Meist haben sie auch schon längst ein fast vergleichbar leistungsfähiges älteres Universalgerät in der Hosentasche. Das Marktforschungsinstitut Canalys geht davon aus, dass die Auslieferungen von Smartphones in China im vergangenen Jahr um zwölf Prozent einbrachen.

Weltweit geht die Nachfrage nach iPhones inzwischen deutlich zurück. 

Apple kämpft derzeit an mehreren Fronten. Neben dem schwächelnden China-Geschäft und Patentstreitigkeiten mit Qualcomm treibt den Konzern die starke Abhängigkeit vom Erfolg des iPhones um, das weit mehr als die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Bisher fehlt den US-Amerikanern ein Nachfolgegerät, dass es mit dem Erfolg des iPhones aufnehmen könnte. Das spiegelte sich zuletzt auch im Aktienkurs wider: Nach einem Rekordhoch von 233,47 Dollar und damit einer Marktbewertung von 1,1 Billionen Dollar im Herbst - was der Kapitalisierung sämtlicher 30 Dax-Werte entspricht - beendete die Apple-Aktie 2018 mit einem Jahresverlust von knapp sieben Prozent.

Für Firmenchef Tim Cook klingeln die Kassen dennoch. Er verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende September) 15,7 Millionen Dollar und damit 23 Prozent als im Vorjahreszeitraum. Damit war Cook allerdings nicht der Spitzenverdiener im Hause Apple. Finanzchef Luca Maestri ging wie der fürs operative Geschäft zuständige Manager Jeff Williams und Vertriebschefin Angela Ahrendts mit 26,5 Millionen Dollar nach Hause. Rechtsberaterin Kate Adams kam sogar auf 26,7 Millionen Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Darum müssen Unternehmen jetzt mit ESG starten: „In Zukunft wird es die Lizenz zum Wirtschaften sein“
30.06.2025

Nachhaltigkeit wird zum Muss: Bald dürfen nur noch Firmen mit starker ESG-Strategie am Markt bestehen. Eine Expertin erklärt, was jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Babyboomer verlassen die Bühne: Jetzt kommt das große Chaos am Arbeitsmarkt
29.06.2025

Die Babyboomer verabschieden sich in Scharen – und mit ihnen verschwinden Loyalität, Erfahrung und Arbeitsdisziplin. Zurück bleibt ein...

DWN
Panorama
Panorama Ersatzpflege: Was sich für pflegende Angehörige ab dem 1. Juli ändert
29.06.2025

Pflegende Angehörige stemmen den Großteil der häuslichen Pflege in Deutschland – oft bis zur Erschöpfung. Doch was passiert, wenn sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizkosten: Vergleich der Kosten für verschiedene Heizungslösungen - Tipps
29.06.2025

Heizöl, Pellets, Gasheizung oder Wärmepumpe: Wer 2025 neu heizt, muss weiterhin hohe Kosten einpreisen. Doch welche Heizungslösung ist...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elon Musks X wird zur Bank: Der Angriff auf das Finanzsystem
29.06.2025

Elon Musks Plattform X will mehr sein als ein soziales Netzwerk. Mit eigenen Finanzdiensten und digitaler Geldbörse kündigt sich eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pandora und Amazon decken globales Fälschernetzwerk auf
29.06.2025

Pandora und Amazon decken ein globales Netzwerk von Produktpiraten auf. Die Drahtzieher in China sitzen nun im Gefängnis – doch die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verteidigungsbranche boomt: Diese fünf Aktien setzen Analysten jetzt auf die Watchlist
29.06.2025

Der globale Rüstungsboom bietet Anlegern neue Chancen. Fünf Aktien stehen bei Analysten hoch im Kurs – von Hightech-Zulieferern bis zu...

DWN
Panorama
Panorama Unwetterwarnungen: Was sie können und was nicht
29.06.2025

Unwetterwarnungen sollen Leben retten – und das möglichst rechtzeitig. Doch nicht immer klappt das. Warum ist es trotz modernster...