China hat am Dienstag seine ballistischen Raketen DF-26 ("Dong Feng") mobilisiert, nachdem das US-Kriegsschiff USS McCambell (DDG 85) in die Hoheitsgewässer des Landes im Südchinesischen Meer eingedrungen war. CNN zufolge soll die USS McCambell die 22 Paracel-Inseln im Südchinesischen Meer, die von China kontrolliert werden, mit einer Entfernung von zwölf Seemeilen passiert haben.
Die Sprecherin der US-amerikanischen Pazifikflotte, Rachel McNaar, sagte dem Blatt Stars and Stripes, dass die Präsenz der USS McCampbell im Südchinesischen Meer den Zweck habe, "exzessive Seegebiets-Ansprüche anzufechten".
Die chinesische DF-26
Die DF-26 ist Chinas neue Generation ballistischer Mittelstreckenraketen, die mittlere und große Schiffe auf See ansteuern können. Sie kann sowohl konventionelle als auch nukleare Sprengköpfe tragen und ist in der Brigade der Raketenstreitkräfte der Volksbefreiungsarmee (PLA) integriert, die in Nordwestchinas Plateau und Wüstengebieten operiert. Das berichtet der staatliche Sender China Central Television (CCTV).
Dem Bericht zufolge sind die Raketen mittlerweile im ganzen Land mobil einsetzbar. "Selbst wenn der DF-26 aus tieferen Binnengebieten Chinas gestartet wird, hat er eine hohe Reichweite, um das Südchinesische Meer abzudecken", zitiert Defense Aerospace einen anonymen Militärexperten.
Seemanöver RIMPAC
Im vergangenen Mai 2018 wurde China im Zusammenhang mit dem Seemanöver Rim of the Pacific (RIMPAC) von den USA ausgeladen. RIMPAC findet alle zwei Jahre bei Hawaii statt und ist das weltweit größte Marine-Manöver, berichtet die South China Morning Post. Bislang hatten beide Seiten die Übung als wichtigen Beitrag zum wechselseitigen Abbau von Spannungen und Misstrauen angesehen.
Das US-Verteidigungsministerium begründete den Schritt mit einer Aufrüstungspolitik Chinas im Südchinesischen Meer. Es gebe deutliche Hinweisen darauf, dass China unter anderem Raketensysteme zur Abwehr von Schiffen und Flugzeugen auf den Spratly-Inseln stationiert habe, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. China reagierte scharf auf die Ausladung. Das Land habe legitime Souveränitätsrechte im Südchinesischen Meer und lasse sich nicht durch Druck der USA zu einer Kursänderung zwingen, so ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums.