Finanzen

Brexit: Nordiren kaufen große Mengen Gold

Lesezeit: 1 min
27.01.2019 18:56
Die Nordiren haben in den vergangenen Monaten in großem Umfang Gold gekauft.
Brexit: Nordiren kaufen große Mengen Gold

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Sorge der Nordiren vor einem harten Brexit verhilft einer privaten Tresorfirma in Irland zu goldenen Zeiten: Allein im vergangenen Jahr verzeichnete der Schließfachbetreiber Merrion Vaults einen 70-prozentigen Anstieg von Kunden aus Nordirland, die in der Filiale in Dublin ihr Gold bunkern. Das Edelmetall gilt als sichere Bank.

"Sie haben Angst vor einer Abwertung des Pfunds, wenn es zu einem harten Brexit kommt", sagt Seamus Fahy, Gründer von Merrion Vaults, über seine Kunden. Indem sie mit dem Pfund Gold kauften und es in Irlands Hauptstadt lagerten, werde das Edelmetall bei einer Pfundabwertung umso wertvoller. In der britischen Provinz Nordirland gibt es bislang keine vergleichbare Lagermöglichkeit.

Im Keller des eher unauffälligen grauen Bürogebäudes von Merrion Vaults sind mehrfach abgesichert 3000 Tresorboxen verbaut, in denen die Goldbarren lagern. Den genauen Inhalt kennen nur die Kunden, doch nicht wenige investierten über 500.000 Pfund (fast 570.000 Euro) in ihre Goldanlagen.

Als 2016 die Nachricht vom Brexit-Votum die Runde machte, stieg Gold an, während das Pfund auf Werte abstürzte, die es seit den 80er Jahren nicht mehr gab. Immer wieder gab es seitdem Nachfrageschübe der nordirischen Kunden - zuletzt etwa, als die britische Premierministerin Theresa May im Dezember das Parlamentsvotum zum Brexit-Abkommen verschob und damit ein Austritt ohne Abkommen als Option wahrscheinlicher wurde.

Zwar ist der größte Ansturm wohl schon vorbei, er kam direkt nach dem Referendum. Trotzdem halten die Anleger nach wie vor am Gold fest, sagt Fahy: "In Krisenzeiten sieht man immer diese Flucht in sichere Werte: Die Leute kaufen US-Staatsanleihen, Goldbarren, Schweizer Franken."


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...