Technologie

Microsoft warnt Nutzer vor „Fake News“

Microsoft warnt seine Nutzer vor sogenannten Falschnachrichten, indem es ein von einer New Yorker Firma entwickeltes Analyse-System verwendet.
30.01.2019 17:36
Lesezeit: 1 min

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Microsoft warnt die Nutzer seines „Edge“-Browsers vor Falschnachrichten. Wenn die Nutzer eine Seite aufrufen, bekommen sie per Farbwarnung angezeigt, wie es um die Glaubwürdigkeit der Seite aus Sicht von Microsoft bestellt ist: Grün steht für vertrauenswürdig, rot für nicht vertrauenswürdig. Ein gelber Smiley zeigt an, dass es sich um eine Satire-Seite handelt.

Die Funktion hat Microsoft nicht selbst eingerichtet, sondern von der 2018 gegründeten Medien-Agentur „NewsGuard“ eingekauft. NewsGuard mit Sitz in New York wurde von den beiden Medienpionieren Steven Brill (Brill's Content) und Gordon Crovitz gegründet. Brill hat unter anderem die vielgesehene Gerichts-Sendung „Court TV“ entwickelt, die über spektakuläre Kriminalfälle berichtet. Crovitz war Herausgeber der Tageszeitung „Wall Street Journal“.

Laut der NewsGuard-Webseite haben die beiden ein Team von erfahrenen Journalisten zusammengestellt, die 24 Stunden am Tag wie ein „SWAT-Team“ die Nachrichten-Berichterstattung tausender von Webseiten analysieren (SWAT steht im Englischen für „Spezialwaffen und -Taktiken“/ SWAT-Teams werden die Spezialeinheiten der amerikanischen Polizei genannt). NewsGuard gibt auf seiner Webseite auch eine Reihe von Möglichkeiten an, wie Leser diese dem SWAT-Team melden können (beispielsweise per Telefon, per Email, aber auch per verschlüsselter WhatsApp-Nachricht).

Die Bewertung der jeweiligen Webseiten geschieht auf Basis von neun Kriterien, darunter die Häufigkeit, mit der Falschmeldungen verbreitet werden, die Angabe von Quellen, die Trennung von Nachricht und Meinung sowie Angaben über die Betreiber und Finanziers der Seite. Welche Fakten falsch sind und welche nicht, ermittelt NewsGuard nach eigenen Angaben durch umfangreiche Recherchen. Für jede bewertete Webseite erstellt NewsGuard eine einfach zu überschauende Fake News-Bewertungsübersicht, ähnlich den Nährwertkennzeichen auf den Verpackungen von Nahrungsmitteln.

NewsGuard bietet seinen Service auch werbetreibenden Unternehmen um. Diese sollen in die Lage versetzt werden, zu erkennen, auf welchen Webseiten sie guten Gewissens Werbung schalten können und auf welchen nicht. Darüber hinaus kooperiert NewsGuard mit öffentlichen Bibliotheken. Ziel der Agentur ist es, die Fake-News-Funktion an öffentlichen Computern standardmäßig einzurichten.

Der Schwerpunkt von NewsGuard liegt derzeit noch auf Webseiten aus dem englischen Sprachraum. Die Bewertungen von nicht-englischsprachigen Webseiten soll jedoch folgen. Ob und wann weitere Suchmaschinen, beispielsweise Google, NewsGuards Fake News-Warnsystem übernehmen, steht laut NewsGuard noch nicht fest.

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