Politik

Syrien: Erdogan und Putin planen Großoffensive auf Idlib

Russlands Präsident Putin und sein türkischer Amtskollege Erdogan planen angeblich eine Großoffensive gegen die al-Nusra-Front in Idlib. Erdogan bestätigt eine Kooperation mit dem syrischen Geheimdienst.
04.02.2019 17:33
Lesezeit: 1 min
Syrien: Erdogan und Putin planen Großoffensive auf Idlib
Die Lage im Januar 2019 in Idlib. (Grafik: Suriye Gündemi)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die türkische Zeitung Cumhuriyet berichtet, dass Russland und die Türkei Pläne für eine gemeinsame Offensive in Idlib erarbeiten, um die al Nusra-Nachfolgeorganisation Hayat Tahrir al-Scham (HTS) zu vertreiben. HTS kontrolliert derzeit 70 Prozent der Provinz Idlib. Details könnten auf dem Dreiergipfel zwischen Russland, der Türkei und dem Iran, der am 14. Februar 2019 stattfinden wird, ausgearbeitet werden.

The Middle East Eye bestätigt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan sich darauf geeinigt hätten, HTS aus Idlib zu vertreiben. Erdoğan hat am Wochenende gesagt, dass die Türkei und Syrien auf diplomatische Beziehungen pflegen. Dabei machte er deutlich, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien nicht zwangsläufig immer von den jeweiligen Präsidenten, sondern von den jeweiligen Geheimdiensten im Interesse beider Staaten geführt werden müssen. Offenbar laufen derzeit militärische und geheimdienstliche Planungen zwischen Russland, der Türkei und Syrien, um in Idlib eine erfolgreiche Operation durchzuführen.

“Die Geheimdienste müssen sich hier nicht an die Verhaltensweisen ihrer Staats- und Regierungschefs halten. Die Staats- und Regierungschefs könnten oftmals übergangen werden, während sich die Geheimdienste mit wichtigen Fragen beschäftigen. Man darf nicht alle Brücken hinter sich abbrechen, auch nicht mit dem Feind. Denn es kann sein, dass diese Brücken eines Tages nützlich sein könnten”, zitiert euronews den türkischen Präsidenten.

“Die Spannungen in der Deeskalationszone von Idlib nehmen nicht ab. Die militanten Kämpfer des al-Nusra-Verbündeten Hayat Tahrir al-Sham, die dort die Kontrolle haben, beschießen nicht nur täglich Siedlungen in der Nähe, sondern bauen ihre Kontingente auch aktiv an der Kontaktlinie mit den syrischen Regierungstruppen aus”, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zacharowa.

Die Syrische Arabische Armee (SAA) hat am Montag in den Provinzen Idlib und Hama entlang der von Russland und der Türkei eingesetzten Deeskalationszone zahlreiche extremistische Söldner von HTS getötet. Eine genaue Anzahl zu den Getöteten gab die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA nicht an. Auslöser des Vorstoßes der SAA gegen die HTS-Söldner waren Angriffe von HTS auf Stellungen der SAA, die eine Verletzung des Waffenstillstands innerhalb der Deeskalationszone darstellte. Aus der Nähe des Dorfes al-Tah im Süden von Idlib hatten sich die Söldner in Richtung eines Militärpostens bewegt, um einen Angriff auszuführen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rente: Zusätzliche Mittel vom Bund könnten Beiträge senken
23.05.2025

Rente in Gefahr? Milliarden fehlen im System, obwohl der Staat zahlt. Doch was, wenn er mehr gäbe? Stehen Beiträge und Rentenniveau vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX bricht nach Zolldrohung von Trump ein – wie sollten Anleger jetzt reagieren?
23.05.2025

Durch Trumps neue Zolldrohungen gerät die Börse aktuell aus dem Takt. Der DAX bricht ein, der Goldpreis legt zu. Und was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump plant 50-Prozent-Zölle auf EU-Waren ab Juni - Verhandlungen laufen
23.05.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Europa. Präsident Trump droht mit drastischen Zöllen auf EU-Waren. Wird daraus ein Handelskrieg – oder...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerpauschalen - diese 10 Pauschalen sollten Sie kennen
23.05.2025

Sie müssen nicht alle Kosten in Ihrer Steuererklärung konkret angeben, denn es gibt für viele Fälle Steuerpauschbeträge. Wir stellen...

DWN
Technologie
Technologie Heizungsgesetz-Reform sorgt für hitzige Diskussionen im Bundestag
23.05.2025

Die Heizungsgesetz-Reform bleibt auch nach dem Regierungswechsel ein Reizthema. Wie entwickelt sich die Gesetzgebung weiter?

DWN
Politik
Politik Merz bei Brigade in Litauen: Jeder Zentimeter Nato-Gebiet wird verteidigt
23.05.2025

Die Stationierung der Brigade Litauen markiert eine sicherheitspolitische Wende für Deutschland und Europa. Ist das die Antwort auf...

DWN
Technologie
Technologie Elon Musk digitalisiert die US-Regierung – und entlässt dabei zehntausende Mitarbeiter per Algorithmus
23.05.2025

Was als Effizienzprogramm begann, entwickelt sich zur Machtprobe zwischen Technologie, Datenschutz und Demokratie. Wie KI das Herz der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz anhaltender Konjunkturschwäche: Deutsche Wirtschaft legt stärker zu als erwartet
23.05.2025

Die deutsche Wirtschaft überrascht mit einem Wachstum über den Erwartungen – trotz weltweiter Unsicherheiten. Doch reicht das für eine...