Das neue Baukindergeld stößt nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW auf großes Interesse. "Die Resonanz ist insgesamt sehr groß", sagte KfW-Chef Günther Bräunig am Mittwoch in Frankfurt. Seit Mitte September 2018 seien 68.125 Förderzusagen erteilt worden.
Bereits 56.000 Familien profitieren den Angaben zufolge von der neuen Förderung, die der früheren Eigenheimzulage ähnelt. Politisches Ziel ist es, Alleinerziehenden und Familien in Zeiten stark steigender Bau- und Immobilienpreise unter die Arme zu greifen.
Für das Baukindergeld seien bis Ende Januar 64.000 Anträge eingegangen. Das sagte der auch für Bau zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstagabend in Berlin bei einem Empfang des Dachverbands der Immobilienbranche ZIA. Damit seien bereits 1,3 Milliarden von geplanten 2,7 Milliarden Euro bis Ende 2020 verplant, sagte Seehofer.
Das Baukindergeld kann seit August beantragt werden. Für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie winkt ein staatlicher Zuschuss von 1200 Euro je Kind und Jahr, gezahlt über zehn Jahre: also 12 000 Euro pro Kind. Kritiker bemängeln, dass ein Großteil der Anträge für den Erwerb von Bestandsimmobilien gestellt werden und nicht für den Neubau.
"Das Baukindergeld hat nicht in erster Linie den Sinn, Bautätigkeit anzustoßen, sondern Wohneigentum zu bilden", hielt Seehofer dagegen. "Und ich finde, wir sollten als Politiker den Leuten nicht vorschreiben, ob sie jetzt ein altes Bauernhaus kaufen, weil sie viele Kinder haben und die Natur lieben, oder ob sie neu bauen."