Unerwartet schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag die Stimmung an der Wall Street nach unten gezogen. Die für die USA wichtige Einzelhandelsbranche verzeichnete im Dezember die größten Umsatzeinbußen seit mehr als neun Jahren. Die Umsätze gingen im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent zurück.
Das schürte bei Investoren die Furcht vor einer Konjunkturabkühlung in der größten Volkswirtschaft der Welt, für die der private Konsum eine bedeutende Rolle spielt. Rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung des Landes hängen vom Binnenkonsum ab. "Im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum des vierten Quartals trübt sich die Erwartung ein", sagte Analyst Patrick Boldt von der Helaba.
Die unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA haben Anlegern in Deutschland am Donnerstag gehörig den Appetit verdorben. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 11.082 Punkte, nachdem er über weite Strecken des Tages im Plus notiert hatte. "Die US-Einzelhandelsdaten waren so schwach wie seit über neun Jahren nicht mehr und das schürt Sorgen um die US-Wirtschaft", sagte ein Aktienhändler.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,8 Prozent auf 25.353 Punkte. Der S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 2734 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,4 Prozent auf 7386 Stellen ein. Auch der Dollar-Index, der den Wert der US-Devise im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen abbildet, gab deutlich nach. Vor der Bekanntgabe der Einzelhandelsdaten hatten die Futures noch auf steigende Kurse an der Wall Street hingedeutet.
Bei den Einzelwerten ragten die Aktien des Uhrenherstellers Fossil mit einem Kurssturz von rund 17 Prozent heraus. Der Konzern setzte im vierten Quartal deutlich weniger um als im Jahr zuvor, vor allem in Europa lief das Geschäft nach Angaben des Unternehmens schlecht. Auch im ersten Quartal 2019 sei keine Trendwende erkennbar, warnte der Vorstand.
Die Aktien von Coca-Cola verloren gut sechs Prozent. Der US-Getränkekonzern kämpft mit höheren Kosten und einer schwächeren Nachfrage und stellte für 2019 deutlich geringere Erträge in Aussicht als von Analysten erwartet.