Sowohl dem „Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) als auch dem Maschinenbauer „SLM Solutions“ aus Lübeck ist es gelungen, ein Raketen-Triebwerk im 3D-Druck zu produzieren. Die additive Fertigung hat gegenüber herkömmlichen Verfahren den Vorteil, dass sich komplexere Strukturen herstellen lassen. So verfügt das DLR-Triebwerk „Berta“ über innovativ designte Kühlkanäle, was eine bessere Kühlung der Brennkammer ermöglicht. Eine bessere Kühlung wiederum ermöglicht eine kompaktere Bauweise, was Material und damit Gewicht spart. Das von der DLR entwickelte Triebwerk soll als Vorbild für das Triebwerk dienen, mit der die sich derzeit in der Entwicklung befindliche Rakete „Ariane 6“ der „Europäischen Weltraumorganisation“ (ESA) ausgestattet werden soll.
Das von der „SLM Solutions“ entwickelte Triebwerk wird Trägerraketen des britischen Unternehmens „Orbex“ antreiben, die Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn bringen sollen. Das im 3D-Druck hergestellte Triebwerk ist 30 Prozent leichter als eines, das mit herkömmlichen Methoden produziert wurde. Die Gewichtsreduzierung wiederum steigert die Effizienz um 20 Prozent. Der bei SLM zuständige Anwendungs-Ingenieur, Lukas Pankiewicz, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Wir wurden von Orbex mit der Entwicklung beauftragt, weil wir über das notwendige ganz spezielle Know-how verfügen.“ Orbex-Technologievorstand Jonas Bjarnoe sagte: „Orbex und SLM Solutions haben einige wichtige Puzzleteile gelöst, die die Raumfahrt-Industrie verändern werden.“