Technologie

Google verbaut geheimes Mikrofon in Sicherheitssystemen

Lesezeit: 1 min
01.03.2019 10:38
Nach einem neuen Update von Googles Sicherheitssystem Nest ist herausgekommen, dass in dem Gerät ein Mikrofon eingebaut ist. Laut Google war es bisher nicht aktiviert.
Google verbaut geheimes Mikrofon in Sicherheitssystemen
Googles Nest Guard enthält ein über Jahre geheimes Mikrophon. (Bild: Nest)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Anfang Februar gab Google bekannt, dass sein für Häuser und Wohnungen konzipiertes Alarmsystem Nest Secure ein Update erhält. Das Unternehmen teilte danach mit, dass die Nutzer fortan nun auch den Google Assistant aktivieren können, sodass die Anlage auch Auskünfte etwa nach dem Wetter geben oder Musik anspielen kann.

Das Problem dabei ist, dass die Benutzer von Googles Nest Secure bisher gar nicht wussten, dass an der Alarm- und Bewegungssensorkomponente von Nest Secure, die mit dem Internet verbunden ist, ein Mikrofon eingebaut war.

Denn das Mikrofon war in keinem Produktmaterial für das Gerät erwähnt worden. Von der Existenz des Mikrofons erfuhren die Nutzer erst mit der Mitteilung, dass ihre Anlage mit dem neuesten Update auch auf gesprochene Worte reagieren kann.

Ein Google-Sprecher präsentierte letzte Woche eine Erklärung für das geheime Mikrofon. "Das Mikrofon in dem Gerät war nie als Geheimnis gedacht und hätte in den technischen Beschreibungen aufgeführt werden müssen", sagte er zu Business Insider. "Das war ein Fehler von unserer Seite."

Nach Angaben des Google-Sprechers ist das Mikrofon aber "noch nie eingeschaltet" worden, seit das Gerät im Jahr 2017 auf den Markt kam. Stand Februar 2018 hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits 11 Millionen Geräte verkauft.

Laut Google wird das Mikrofon auch jetzt nur dann aktiviert, wenn der Benutzer diese Option ausdrücklich anwählt. "Sicherheitssysteme verwenden häufig Mikrofone, um Funktionen bereitzustellen, die auf Tonerkennung beruhen. Wir haben das Mikrofon in das Gerät eingebaut, damit wir unseren Benutzern in Zukunft möglicherweise zusätzliche Funktionen anbieten können, beispielsweise die Erkennung von Glasbruch. "

Der Fall erinnert an frühere Kontroversen um Google, wie den Vorfall von 2010, als das Unternehmen bestätigte, dass seine Street-View-Fahrzeuge "versehentlich" personenbezogene Daten sammelten, die über ungesicherte WLAN-Netzwerke übertragen wurden, darunter auch E-Mails.

Google kaufte die Firma Nest, die ursprünglich für ihr intelligentes Thermostatgerät bekannt war, im Jahr 2014 für 3,2 Milliarden Dollar. Heute bietet Nest Produkte für das Internet der Dinge an, darunter Rauchmelder, Video-Türklingeln und Sicherheitskameras.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Lauterbach: RKI-Protokolle sollen weitestgehend entschwärzt werden
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...