Auf dem Mond schlagen ständig Meteoroiden ein, die das Krustengestein an der Mondoberfläche zertrümmern. Das dadurch entstehende Mondregolith bedeckt weite Areale der Mondoberfläche mit einer mehrere Meter dicken Schicht.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat einen Einjahresvertrag mit Europas größtem Startdienstleister und ehemaligem XPrize-Wettbewerber unterzeichnet, um die Machbarkeit des Mondabbaus zu untersuchen.
Ziel ist es, ein Landemodul auf der Mondoberfläche zu platzieren, das Mondstaub abbaut und verarbeitet, um nützliche Materialien wie Wasser, Sauerstoff, Metalle und das Isotop Helium-3 zu gewinnen, das als Brennstoff für zukünftige Fusionsreaktoren dienen soll.
Auf der Website der ESA heißt es, dass Helium-3 "in einem Fusionsreaktor sicherere Atomenergie liefern könnte, da es nicht radioaktiv ist und keine gefährlichen Abfallprodukte produziert."
André-Hubert Roussel, Vorstandsvorsitzender der ArianeGroup, sagte in einer Presseerklärung, die Studie sei „eine Gelegenheit, die Fähigkeit der Ariane 64 zur Durchführung von Mond-Missionen für institutionelle Kunden mit einer Nutzlastkapazität von bis zu 8,5 Tonnen hervorzuheben".
Das Berliner Weltraum-Startup PTScientists wird einen Mondlander für die Mission bauen. Das Unternehmen baut auch einen Mondlander für Firmensponsoren wie Audi, Vodafone und Red Bull.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Vertrauen, das die Europäische Weltraumorganisation in uns setzt", sagte Robert Boehme, CEO und Gründer der PTScientists GmbH in einer Presseerklärung.
Doch nicht nur in Europa plant man den Rohstoffabbau auf dem Mond. Auch Indien und China haben Ideen zur Gewinnung von Helium-3 veröffentlicht. Peking ist im 21. Jahrhundert bereits zweimal auf dem Mond gelandet und plant weitere Missionen.
Es gibt etwa eine Million Tonnen Helium-3 auf dem Mond, wovon man 25 Prozent auf die Erde bringen könnte, sagte Gerald Kulcinski, Direktor des Fusion Technology Institute der University of Wisconsin-Madison und ehemaliges Mitglied der NASA.
Aber das reiche aus, um den derzeitigen Energiebedarf der Welt für mindestens zwei, vielleicht sogar bis zu fünf Jahrhunderte zu decken, sagte der Experte zu Bloomberg. Er schätzt, dass Helium-3 fast fünf Milliarden Dollar pro Tonne kostet.
Im Jahr 2015 unterzeichnete der damalige US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, das den US-Bürgern Rechte an eigenen Ressourcen im Weltraum gewährt. Dies war ein Schub für die kommerzielle Erkundung und Nutzung von Asteroiden.
Geologen glauben, dass Asteroiden viel höhere Konzentrationen an Eisenerz, Nickel und Edelmetallen enthalten als die Erde. Dies macht einen Markt aus, der sich auf mehrere Billionen Dollar beläuft.
Auch Luxemburg hat eine offizielle Initiative zur Förderung des Asteroiden-Bergbaus nach Mineralien gestartet. Das Land, das sich seit 2013 mit einer möglichen Beteiligung an diesem Sektor befasst, möchte das Zentrum für Weltraumminen in Europa werden.
Letztes Jahr ging Deltion Innovations mit Sitz in Kanada eine Partnerschaft mit Moon Express ein, einer amerikanischen Raumfahrtfirma, die von der US-Regierung die Erlaubnis erhalten hat, außerhalb der Erdumlaufbahn zu fliegen.