Technologie

Smarte Produktion: Noch ist der Mensch dem Roboter überlegen

Auf der diesjährigen Auflage der Hannover-Messe generieren Roboter große Aufmerksamkeit. Unternehmen erwarten sich einiges von der neuen Technologie - ausgereift ist sie derzeit allerdings noch nicht.
03.04.2019 07:00
Lesezeit: 1 min

Für die Studie „Advanced Robotics in the Factory of the Future" hat die BCG weltweit rund 1.300 Unternehmen befragt. Das Ergebnis: Die Firmen in Schwellenländern wie China oder Indien, deren Produkte zu einem großen Teil technisch eher wenig komplex sind, messen der fortgeschrittenen Robotik besonders große Bedeutung zu. Die Betriebe in Ländern wie Deutschland, den USA und Japan sind mit solchen Prognosen vorsichtiger. Viele von ihnen glauben nicht, dass die Technologie in Kürze schon so weit ausgereift sein wird, dass sie Fachkräfte bei der Fertigung von technisch anspruchsvollen Produkten ersetzen können. So erwartet jedes fünfte chinesische Unternehmen, dass die smarten Roboter bis zum Jahr 2025 mehr als jeden fünften Arbeitsplatz in der Fertigung ersetzen werden. In Deutschland erwartet das gerade mal jedes 50te Unternehmen.

Überhaupt hat weltweit gerade einmal jedes neunte der befragten Unternehmen bereits smarte Roboter im Einsatz. Das liegt, neben der bereits erwähnten mangelnden Ausgereiftheit der Technologie, auch an den hohen Investitionskosten. Allerdings glaubt die Mehrheit der Unternehmen (86 Prozent), dass sie sich innerhalb der nächsten drei Jahre smarte Roboter anschaffen werden. Wobei lediglich 20 Prozent bereits angeben können, wie sie die Roboter einzusetzen gedenken.

Inwiefern die Roboter in Deutschland als Job-Killer fungieren werden, steht noch nicht fest. Laut BCG könnten die smarten Maschinen bis 2025 bis zu 300.000 Beschäftigte ersetzen - vor allem solche, die einfach Tätigkeiten ausführen, beispielsweise Be- und Entlade-Arbeiten. Allerdings sagt Studien-Co-Autor Daniel Küpper auch, dass durch die Roboter „neue Jobkategorien“ geschaffen werden und „Mitarbeiter andere Tätigkeiten übernehmen“ können. Die befragten Unternehmen nehmen die Aussicht auf den Einsatz der klugen Maschinen primär als Chance wahr. Angesichts des demografischen Wandels würden sie sich von ihnen „Entlastung“ versprechen, so Küpper.

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