Deutschland

Ikea testet ab Herbst die Vermietung von Möbeln in Deutschland

Bereits ab Herbst dieses Jahres testet der Möbelkonzern Ikea hierzulande die Vermietung von Möbeln. In anderen Ländern geht es schon früher los.
06.04.2019 12:01
Lesezeit: 2 min
Ikea testet ab Herbst die Vermietung von Möbeln in Deutschland
Ikea startet auch in Deutschlands testweise die Vermietung von Möbeln. (Foto: Inter IKEA Systems B.V.)

Ikea setzt im Rahmen seines Konzernumbaus künftig auch auf die Vermietung von Möbeln. In Deutschland soll das Angebot bereits ab Herbst dieses Jahres getestet werden, wie der Konzern weltweit größte Möbelkonzern am Mittwoch bei einer Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Kaarst mitteilte.

Als erste können die Ikea-Kunden in der Schweiz, den Niederlanden, Schweden und Polen ausgewählte Einrichtungsgegenstände mieten. Im kommenden Jahr werde dann in allen 30 von Ikea bedienten Ländern ausprobiert, ob Miet-Möbel bei den Kunden ankommen.

Das Angebot wird zunächst nur für einzelne Produktgruppen angeboten. In den Niederlanden können etwa Studenten die Einrichtung für ihr Studentenzimmer mieten. In Schweden und in der Schweiz werde dagegen zunächst der Verleih von Büromöbeln getestet.

Vermietung von Möbeln zum Schutz der Umwelt

Mit den verschiedenen Leasingangeboten will Ikea, das im vergangenen Jahr Ikea weltweit einen Umsatz von 39 Milliarden Euro erzielte, die Möbelstücke für seine Kunden erschwinglicher machen. Ziel sei es auch, nachhaltiger zu wirtschaften und die Einsatzdauer der Produkte zu verlängern.

Der Schritt von Ikea zielt auf viele junge Verbraucher, die ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimieren möchten und daher ihre Produkte lieber mieten, als sie zu kaufen - eine Einstellung, die von Autos bis zu Kleidung reichen kann.

"Wenn die Leasingzeit vorüber ist, geben Sie die Möbel zurück und können etwas anderes leasen", sagte im Februar Torbjorn Loof, Chef von Inter Ikea, der die Marke Ikea gehört, gegenüber der Financial Times.

"Und anstatt die Möbel wegzuwerfen, restaurieren wir sie ein wenig und können sie wieder verkaufen, wodurch der Lebenszyklus der Produkte verlängert wird." Ikea wolle seinen ökologischen Fußabdruck um 15 Prozent reduzieren, was sich wegen des Wachstums bis 2030 in einer Reduktion um 70 Prozent je Produkt niederschlägt.

Ikea dringt vor in die Innenstädte

Um sich gegen die zunehmende Onlinekonkurrenz zu stemmen, will das schwedische Familienunternehmen zudem kleinere Läden in den Innenstädten eröffnen und mehr Dienstleistungen anbieten.

Ikea experimentiert bereits seit dem letzten Jahr mit neuen Ladenformaten, darunter ein Vorführraum für Küchen in Stockholm und ein Vorführraum für Schlafzimmer in Madrid. Zur Zeit schaue sich der Konzern in Großstädten weltweit nach möglichen Standorten für kleinere Läden um, darunter auch in Berlin.

Mit 5.000 bis 10.000 Quadratmetern wären die geplanten Verkaufsstellen viel kleiner als die üblichen Ikea-Häuser am Stadtrand mit 30.000 bis 35.000 Quadratmetern. Sie sollen viel weniger Inventar halten und setzten verstärkt auf die Lieferung nach Hause.

"Wir werden in den nächsten Jahren sehr aktiv sein", sagte Finanzvorstand Juvencio Maeztu. Dazu gehöre auch, verstärkt Dienstleistungen wie etwa Aufbauhilfen anzubieten oder zu vermitteln.

Die US-Handwerker-Plattform TaskRabbit, die im Jahr 2017 von Ikea übernommen wurde, soll künftig auch in viele Märkte nach Europa kommen. Weitere Übernahmen und Kooperationen mit anderen Anbietern seien ebenfalls denkbar.

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...