Der russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) und der Turkey Wealth Fund (TWF) haben einen Vertrag zur Gründung des Russland-Türkei-Investitionsfonds abgeschlossen. Das Gesamtvolumen des Russland-Türkei-Investmentfonds beträgt 900 Millionen Euro. In der Anfangsphase belaufen sich die Investitionen in diversen Fondsprojekten auf 200 Millionen Euro.
Der Investitionsfonds wird einen besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche Technologie, Gesundheitswesen und Infrastruktur legen, berichtet das SWFI Institute. “Wir haben lange daran gearbeitet und es gab viele Diskussionen, und schließlich haben wir es geschafft. Es handelt sich um 900 Millionen Euro. Es wird äußerst wichtig sein, die russisch-türkische Investition wiederzubeleben”, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Der Investitionsfonds stellt einen Meilenstein dar. "Der Fonds wird die gegenseitige Investitionskultur stärken und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region fördern, indem die Kooperation zwischen russischen und türkischen Firmen intensiviert wird”, zitiert der türkische Fernsehsender Habertürk das Mitglied des TWF, Zafer Sönmez.
Im Zusammenhang mit dem TWF gibt es ein brisantes Detail, das der Öffentlichkeit weitgehend verborgen gebelieben ist. Im September 2018 hatte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan selbst zum Vorsitzenden des TWF ernannt und das gesamte Management vor die Tür gesetzt. Der türkische Rechnungshof hat keine Befugnisse mehr, den TWF zu beaufsichtigen. Erdoğan kann über den Verkauf von Anteilen des TWF und über die Gründung von Joint Ventures daher frei entscheiden.
Russland hatte die Türkei zuletzt im Verlauf des Währungsverfalls der Lira unterstützt. Der russische Energie-Riese Gazprom hat der Türkei einen rückwirkenden Gaspreis-Rabatt in Höhe von 10,25 Prozent gewährt. Die Türkei erhielt eine Milliarde US-Dollar zurück. Dadurch wurde die Menge an US-Dollar auf dem türkischen Markt erhöht, wodurch sich die Lira etwas erholte.