Technologie

Facebook stellt Mitautorin des Patriot Act ein

Lesezeit: 1 min
26.04.2019 17:19
Jennifer Newstead, die in ihrer Zeit beim US-Justizministerium an der Ausformulierung des Patriot Act mitwirkte, wird künftig für Facebook tätig sein.
Facebook stellt Mitautorin des Patriot Act ein
Jennifer Newstead wird die neue Leiterin der Rechtsabteilung von Facebook. (Foto: Facebook)
Foto: Jennifer Leahy

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Jennifer Newstead, derzeit Rechtsberaterin im US-Außenministerium, wechselt zu Facebook und wird dort als Leiterin der Rechtsabteilung tätig sein. In ihrer Zeit beim US-Justizministerium war sie unter anderem an der Ausformulierung des sogenannten Patriot Act beteiligt. Dieses Gesetzespaket aus dem Jahr 2001 ermöglichte im Namen des Anti-Terrorkampfs die massenhafte elektronische Überwachung der US-Bürger.

"Newstead bringt tiefgehende Erfahrungen aus dem staatlichen und privaten Sektor mit", heißt es in einer Erklärung von Facebook. Bevor sie im Jahr 2017 von US-Präsident Donald Trump ins Außenministerium geholt wurde, war sie Partnerin der Anwaltskanzlei Davis, Polk & Wardwell, wo sie Mandanten in grenzüberschreitenden Regulierungs-, Vollstreckungs- und Prozessangelegenheiten vertreten hat.

"Ich freue mich sehr, zu einem wichtigen Zeitpunkt bei Facebook zu sein und mit einem so fantastischen Team zusammenzuarbeiten", sagte Newstead. "Die Produkte von Facebook spielen auf der ganzen Welt eine wichtige Rolle. Ich freue mich darauf, mit dem Team sowie externen Experten und Aufsichtsbehörden in einer Reihe von rechtlichen Fragen zusammenzuarbeiten, um unsere Verantwortung und unsere gemeinsamen Werte zu wahren."

Der US-Kongress verabschiedete den Patriot Act als direkte Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Das Gesetz erweitert die Überwachungsbefugnisse der US-Regierung bei der Ermittlung von Terrorismus, organisierter Kriminalität und Drogenhandel.

Aufgrund des Patriot Act ist für die Telefon- oder Internet-Überwachung keine richterliche Zustimmung mehr notwendig. Telefongesellschaften und Internetprovider müssen ihre Kundendaten den Behörden offenlegen. Zudem kann das FBI Einsicht in die finanziellen Daten von Bankkunden nehmen, auch wenn keine Beweise für ein Verbrechen vorliegen.

Hausdurchsuchungen können ohne Wissen der betroffenen Personen durchgeführt werden. Der Auslandsgeheimdienst CIA, der im Gegensatz zum FBI kaum einer öffentlichen Kontrolle unterliegt, darf infolge des Patriot Act nun auch im Inland ermitteln.

Auch Facebook bearbeitet seit 2001 regelmäßig die Datenanfragen der National Security Agency (NSA) und anderer Behörden, deren Zahl in den letzten fünf Jahren stark zugenommen hat, wie Daten von Facebook zeigen. Die Anstellung von Jennifer Newstead wird aufgrund ihrer Erfahrungen eine gute Kooperation zwischen den US-Behörden und Facebook ermöglichen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...