Wirtschaft

Bank of America: Neue Schifffahrtsregeln könnten Ölpreise antreiben

Die Bank of America geht von einem möglichen Anstieg des Ölpreises auf über 100 Dollar aus. Neue Regeln der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation könnten dabei eine Rolle spielen.
21.05.2019 12:02
Lesezeit: 1 min
Bank of America: Neue Schifffahrtsregeln könnten Ölpreise antreiben
Der Ölpreis der Sorte Brent am Vormittag des 20. Mai 2019. (Grafik: Livecharts.co.uk)

Die Bank of America Merill Lynch (BofAML) warnt in einer Mitteilung davor, dass der Ölpreis für die richtungsweisende Nordseesorte Brent bald bei 90 US-Dollar pro Barrel liegen könnte. Die BofAML führt diese Entwicklung auf die neuen Regeln der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) und den schwachen US-Dollar zurück.

Die neuen IMO-Vorschriften zum zulässigen Schwefelgehalt, die 2020 in Kraft treten, könnten nämlich zu einem Anstieg der Nachfrage nach Mitteldestillaten führen und die Preise nach oben drücken. Ein weiterer Preisanstieg könnte eine mögliche Dollarschwäche auslösen, falls der Handelskrieg zwischen China und den USA an Vehemenz verliert, zitiert der englischsprachige Dienst von Reuters die BofAML.

Im Februar 2019 schätzte BofAML, dass der Brent-Ölpreis bis 2024 innerhalb der Spanne von 50 bis 70 US-Dollar pro Barrel gehandelt werde, wobei die Preise bei 60 US-Dollar pro Barrel “verankert” wurden, was auf das steigende Schiefer-Angebot in den USA und das verlangsamte Wachstum der Ölnachfrage zurückzuführen ist. Kurzfristig sah BofAML einen Anstieg des Brent-Ölpreises auf 70 US-Dollar pro Barrel, da Venezuela, Iran, Mexiko und die OPEC weniger Öl fördern. “Die Ölvorräte scheinen jedoch ausgeglichen zu sein, wobei sich das Angebot - ein geringeres iranisch-venezolanisches Ölangebot - und eine geringere konjunkturabhängige Nachfrage teilweise gegenseitig ausgleichen”, so die BofAML.

Allerdings fügt die BofAML hinzu, dass der Brent-Ölpreis auch auf 50 US-Dollar sinken könnte, falls es zu einer Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China kommt. Denn eine derartige Eskalation könnte die Konsumstimmung beeinträchtigen und zu einem wirtschaftlichen Abschwung führen.

Die Brent-Optionen weisen jedenfalls eine zehnprozentige Chance auf einen Kurs über 90 US-Dollar pro Barrel und eine sechsprozentige Chance auf einen Kurs unterhalb der 50-US-Dollar-Marke auf.

Am vergangenen Freitag stieg der Ölpreis auf etwa 73 US-Dollar pro Barrel, da es zu einer Vielzahl von Lieferengpässen kam. Hinzu kam die Besorgnis über weitere Störungen der Nahost-Lieferungen im Zuge der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum zum Teufel investieren Unternehmen nicht mehr?
16.06.2025

Warum investieren Unternehmen nicht mehr – obwohl das Geld billig ist und die Gewinne sprudeln? Dieser Artikel geht der...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Trump konfrontiert Verbündete mit Nahost-Konflikt und Zollandrohungen
16.06.2025

Trump kehrt auf die globale Bühne zurück – mit Zollandrohungen, Lob für Israels Angriffe auf den Iran und Konflikten mit G7-Partnern....

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf
16.06.2025

Das weltweite Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf. Neue Zahlen und Entwicklungen zeigen besorgniserregende Trends. Können...

DWN
Politik
Politik Deutschlandticket: Finanzierungsprobleme sorgen erneut für Verunsicherung
16.06.2025

Das Deutschlandticket steht erneut auf der Kippe. Bund und Länder streiten über die Finanzierung. Bleibt der Preis stabil oder droht das...

DWN
Politik
Politik Schwere Verluste für Irans Regime – Angriffswelle auf Israel
16.06.2025

Israel setzt im eskalierenden Konflikt mit dem Iran gezielte Luftschläge – unter anderem auf strategische Atomanlagen. Auch Irans...