Das „Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikro-Integration“ (IZM) in Berlin entwickelt ein Kamera-Radar-Modul, das Geschehnisse im Straßenverkehr äußerst schnell registriert: Das etwa handygroße Modul soll eine Reaktionszeit von unter einer Hundertstel Sekunde haben. Damit reagiert es circa 50mal schneller als gängige Sensor-Systeme und rund 160mal so schnell wie der Mensch.
Ziel ist es, das Autofahren der Zukunft - dass in einigen Jahren ausschließlich mit autonomen Fahrzeugen stattfinden soll - sicherer zu machen. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Fahrer hat eine Reaktionszeit von 1,6 Sekunden, bis er auf die Bremse tritt. Das heißt, bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern bewegt sich sein Auto noch etwas mehr als 22 Meter ungebremst fort.
Autonome Fahrzeuge, die mit herkömmlichen Radar- oder Lidar-Sensoren plus Kamera-System ausgestattet sind, haben eine Reaktionszeit von 0,5 Sekunden. Das entspricht einer ungebremsten Fortsetzung der Fahrt von sieben Metern.
Mit dem neuen Kamera-Radar-Modul verringert sich die Reaktionszeit auf - wie gesagt - unter eine Hundertstel Sekunde. Das entspricht einer ungebremsten Fahrt von weniger als einem Sechstel Meter (15 Zentimeter). Das entspricht der Länge eines durchschnittlichen Kugelschreibers.
Der Prototyp soll im Berliner Stadtgebiet getestet werden.