Politik

Ex-Zentralbankchef: Handelskrieg könnte Währungskrieg auslösen

Lesezeit: 1 min
14.06.2019 16:10
Der frühere Gouverneur der chinesischen Zentralbank Zhou Xiaochuan warnt, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China auch einen globalen Währungskrieg auslösen könnte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Handelskrieg zwischen den USA und China könnte einen weltweiten Währungskrieg auslösen und die derzeit etablierte Finanzordnung stören, sagte am Freitag der frühere Gouverneur der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan. Im vergangenen Jahr war er von der Spitzenposition bei der Zentralbank zurückgetreten.

Von einem Währungskrieg spricht man, wenn Zentralbanken versuchen, die eigene Währung abzuwerten und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit ihres Währungsgebiets - insbesondere in der Exportwirtschaft - auf Kosten der anderen Teile der Welt zu verbessern. Derzeit besteht ein globaler Konsens, dass es keine solche Abwertungen geben soll.

Doch wenn der Handelsstreit sich fortsetzt, könnte dieser Konsens kippen, sagte Zhou am Freitag auf einem großen Finanzforum in Schanghai, wie Bloomberg berichtet. Der frühere Zentralbankgouverneur fügte hinzu, er hoffe, dass das bevorstehende Treffen der G20-Gruppe zur Stabilisierung der Finanzmärkte beiträgt.

China und die USA haben nach dem Scheitern der Handelsverhandlungen im vergangenen Monat Zölle erhoben. Präsident Donald Trump hat wiederholt gedroht, die Zölle zu erhöhen, wenn Chinas Präsident Xi Jinping nicht mit ihm auf dem G-20-Treffen vom 28. bis 29. Juni im japanischen Osaka zusammentrifft.

"Die Staaten der Welt werden eine expansive Finanz- und Geldpolitik verfolgen, um die negativen Auswirkungen des Handelskrieges auszugleichen", sagte Zhou. Doch diese Politik werde nicht "präzise" genug sein, um betroffene Exporteure und Importeure direkt zu entschädigen.

"Wir sollten versuchen, die Handelspolitik durch Handelsgespräche und WTO-Reformen wieder auf den normalen Weg zu bringen", so Zhou. Seiner Ansicht nach sollte China jetzt andere Märkte erschließen, da seine Exporte in die USA sinken. Die Anpassung könnte zwei bis drei Jahre dauern.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...