Finanzen

Londoner Rohstoffbörse LME verbietet Händlern den Alkohol

Der London Metal Exchange (LME) hat neue Regeln für Händler eingeführt. Die Rohstoffbörse will ihren schlechten Ruf im Hinblick auf übermäßigen Alkoholkonsum und Übergriffe loswerden.
14.06.2019 16:09
Lesezeit: 1 min

Der London Metal Exchange (LME) verschärft ihre Haltung zum Alkoholkonsum. Neue Regeln verbieten es den Händlern, während ihres Arbeitstages zu trinken, berichtet Bloomberg mit Hinweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Demnach teilte der LME den Mitgliedern in einer Sitzung am Donnerstag mit, dass sie von ihnen erwartet, dass sie eine Null-Toleranz-Alkoholpolitik für Händler anwenden, die für die Festlegung globaler Richtpreise für Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium verantwortlich sind.

Bei Verstößen gegen die neuen Regeln zum Alkoholkonsum könnte die Börse künftig Geldbußen und sogar Handelsverbote verhängen, sagten die Insider.

Schon bisher hatte die LME den Händlern das Betrunkensein auf dem Handelsparkett verboten. Doch nun soll die Verbindung der Börse mit starkem Alkoholkonsum, die auf ihre Ursprünge in viktorianischer Zeit zurückgeht, endgültig gebrochen werden.

Die LME und viele ihrer Mitgliedsfirmen versuchen seit Längerem, den Ruf der Branche zu verbessern. Im April fügte die Börse Regeln hinzu, die es den Mitgliedern unter anderem verbieten, Partys in Sexclubs oder Casinos abzuhalten.

Das neue Verbot am London Metal Exchange knüpft an eine ähnliche Null-Toleranz-Politik an, die von Lloyd's of London angekündigt wurde, nachdem ein Bericht Besäufnisse und sexuelle Belästigungen an der Börse aufgedeckt hatte.

Vor einem Büroumzug im Jahr 2016 befand sich der LME in der gleichen Straße wie Lloyd's of London. Die Metallhändler besuchten oft die gleichen Pubs wie Lloyd's-Händler auf dem historischen Leadenhall Market in der City of London.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird im Koalitionsvertrag Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.07.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...