Gemischtes

Zulieferer Marquardt verschiebt hunderte Stellen ins Billig-Ausland

Der baden-württembergische Autozulieferer Marquardt will in den nächsten zwei Jahren bis zu 600 Stellen ins Ausland verlagern.
11.07.2019 16:23
Lesezeit: 1 min

Der baden-württembergische Autozulieferer Marquardt will in den nächsten zwei Jahren bis zu 600 Stellen ins Ausland verlagern. «Besonders am Standort Deutschland stehen wir bereits seit mehreren Jahren unter massivem Kostendruck», sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch in Rietheim (Kreis Tuttlingen). «Zwar haben wir dagegen schon viele Maßnahmen eingeleitet, nicht zuletzt auch durch Zugeständnisse aus der Belegschaft. Trotzdem können wir hier viele Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren und sind zwischenzeitlich in die Verlustzone gerutscht.»

Wie der Südkurier berichtet, sollen die 600 Stellen nach Rumänien, Tunesien und Mazedonien ausgelagert werden.

Die Reduzierung der Arbeitsplätze an den deutschen Standorten ist Teil eines zu Beginn des Jahres gestarteten Effizienzprogramms. Sie werde im engen Dialog mit dem Betriebsrat sozialverträglich gestaltet, sagte der Sprecher weiter.

Der Zulieferer Marquardt produziert Schalt- und Bediensysteme, die in Fahrzeugen, aber unter anderem auch in Haushaltsgeräten zum Einsatz kommen. Für das Familienunternehmen arbeiten weltweit mehr als 11 000 Mitarbeiter an 20 Standorten. Der Umsatz lag nach Angaben von Marquardt im vergangenen Jahr bei 1,3 Milliarden Euro.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Zulieferer Weber Automotive ebenfalls aufgrund der Krise der deutschen Autobauer Insolvenz anmelden muss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...