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VW will Werk in der Türkei bauen, SPD und AfD sind dagegen

VW möchte sein neues Werk in der Türkei errichten. Voraussetzung ist, dass der niedersächsische Landtag und der Bundestag dem zustimmen. Die SPD und AfD sind Bloomberg zufolge gegen das Vorhaben.
15.07.2019 17:53
Lesezeit: 1 min

Der Volkswagen-Konzern wird nach Angaben des Magazins Automotive News Europe sein neues Werk in der Türkei errichten. VW verfügt derzeit über 71 Werke in Europa, 33 in Werke in Asien, vier Werke in Afrika, neun Werke in Lateinamerika und drei Werke in Nordamerika. Der Aufsichtsrat des deutschen Autobauers hat am Donnerstag einen Standort für das Werk in der Nähe der Westküstenstadt Izmir ausgewählt. Zuvor waren noch Standorte in Bulgarien und Serbien mit im Rennen. In dem Werk sollen Autos für VW, Skoda und Seat gebaut werden. Dadurch werden Kapazitätsengpässe in den Skoda-Werken in der Tschechischen Republik behoben. Das Emirat Katar, das mit 17 Prozent am deutschen Autobauer beteiligt ist, hatte bei der Vorstandssitzung auf den Bau des Werks in der Türkei gedrängt.

Das Emirat Katar und die türkische Regieurung von Präsident Recep Erdogan sind enge geopolitische Verbündete.

Dem türkischen Nachrichtensender Habertürk zufolge fiel die Wahl auf die Türkei aufgrund der Fachkräfte vor Ort, einer großen türkischen Zuliefererbranche für die internationalen Autobauer, einem großen Binnenmarkt und der Tatsache, dass Renault, Fiat, Hyundai, MAN und Mercedes ebenfalls Werke in der Türkei besitzen.

Der türkischsprachige Dienst von Bloomberg berichtet, dass 20 Prozent der Anteile an VW dem deutschen Staat gehören. Die Nutzungsrechte hat das Land Niedersachsen inne. “Warum weisen wir auf diesen Umstand hin? Weil der VW-Aufsichtsrat das Recht hat, einen Vorschlag zu unterbreiten. Doch anschließend muss er auf die Entscheidung des niedersächsischen Landtags warten. Damit ist es auch nicht getan. Anschließend muss der Bundestag seine Zustimmung geben. Und genau hier könnte es Probleme geben. Denn im Bundestag sind die SPD und die AfD gegen Investitionen in der Türkei. Die CDU/CSU-Fraktion verhält sich hingegen neutral. Dieselbe Konstellation haben wir auch im niedersächsischen Landtag.”

Somit bleibt unklar, ob die Politik dem Wunsch des VW-Konzerns entsprechen wird. Denn die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland sind zum Nachteil von deutschen und türkischen Unternehmen seit mehreren Jahren belastet.

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