Technologie

Russland: Zweiter schwerer Störfall in Atomkraftwerk innerhalb einer Woche

In Russland gab es innerhalb einer Woche zwei Störfälle an zwei verschiedenen Atomkraftwerken, wobei Reaktoren abgeschaltet wurden.
19.07.2019 13:11
Lesezeit: 1 min
Russland: Zweiter schwerer Störfall in Atomkraftwerk innerhalb einer Woche
Das Kernkraftwerk Kalinin in Russland hat einen Kurzschluss gemeldet. (Screenshot: pravda.ru)

Innerhalb von nur einer Woche gab es bei zwei der insgesamt zehn Kernkraftwerke im Stromnetz von Russland erhebliche Betriebsstörungen. Daher mussten mehrere Reaktoren abgeschaltet werden.

Der Betreiber Rosenergoatom, eine Tochtergesellschaft des staatlichen Atomkonzerns Rosatom, gab am Donnerstag eine Erklärung ab, in der man betonte, dass es keinen Grund zur Panik oder zur Sorge gebe.

Am Donnerstagmorgen habe im Kernkraftwerk Kalinin ein Kurzschluss an einem Transformator zu einer vollständigen Abschaltung von zwei der insgesamt vier Reaktoren und einer teilweisen Abschaltung eines weiteren Reaktors geführt.

Nach Angaben des Systembetreibers wurden um 5:02 Uhr Moskauer Zeit drei Reaktoren abgeschaltet. Der Netzbetreiber sagte, es gebe keine Folgen für die Stromverbraucher. Am Donnerstagabend berichtete Reuters, dass Reaktorblock 4 wieder online ist.

Das Kernkraftwerk Kalinin sagte, die Hintergrundstrahlung sei normal. Es gebe keine Schäden an der Ausrüstung der Station selbst. "Das hat nichts mit dem Betrieb der Hauptausrüstung der Anlage zu tun", sagte Rosenergoatom der staatlichen russischen Nachrichtenagentur  TASS.

Das Kernkraftwerk Kalinin befindet sich in Zentralrussland 260 Kilometer nordwestlich von Moskau. Es deckt einen Großteil des Strombedarfs der Twer-Region ab und wird zudem in die Stromnetze von Moskau, Sankt Petersburg und Wladimir eingespeist.

Es besteht aus vier Druckwasserreaktoren mit einer Bruttoleistung von je 1.000 Megawatt. Reaktor 1 des Kernkraftwerks Kalinin wurde im Jahr 1984 in Betrieb genommen, Reaktor 2 im Jahr 1986 und die Reaktoren 3 und 4 in den Jahren 2004 und 2011.

Im Jahr 2016 kam es in dem Kraftwerk während Reparaturarbeiten schon einmal zu einem Kurzschluss an der elektrischen Ausrüstung des dritten Reaktor. Bei dem Vorfall wurden zwei Personen verletzt.

Dieser jüngste Vorfall folgt einem ähnlichen Vorfall bei einem Kernkraftwerk in der zentralrussischen Stadt Beloyarsk. Dort musste am Freitag letzter Woche Reaktor 4 abgeschaltet werden, nachdem ein automatischer Sicherheitsmechanismus ausgelöst worden war.

Laut TASS blieb die Strahlung in der nahe gelegenen Stadt Zarechny auf einem natürlichen Niveau. Die Situation habe keinen Einfluss auf die Energieversorgung gehabt. Der Reaktor konnte am Dienstag wieder den Betrieb aufnehmen, nachdem eine Inspektion keine Probleme festgestellt hatte.

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