Finanzen
Milliarden-Erlös

Bayer verkauft Sparte Tierarzneimittel an Amerikaner

Bayer hat seine Sparte Tiergesundheit zu einem Milliardenpreis verkauft. Mit den Erlösen sollen die hohen Schulden der Monsanto-Übernahme gedrückt werden.
20.08.2019 11:51
Lesezeit: 1 min

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer verkauft seine Tierarzneimittel-Sparte für 7,6 Milliarden US-Dollar (6,85 Mrd Euro) an den US-Konzern Elanco. Das teilte Bayer am Dienstag in Leverkusen mit. Von der Summe sollen 5,3 Milliarden Dollar in bar beglichen werden. Die übrigen 2,3 Milliarden werden in Aktien von Elanco gezahlt.

«Animal Health» ist die kleinste Sparte im Bayer-Konzern, die Tochterfirma mit Sitz in Monheim bei Düsseldorf und Produktionsanlagen in Kiel und Shawnee (USA) hat rund 3700 Mitarbeiter - das sind nur gut drei Prozent der Bayer-Belegschaft insgesamt. Mit den Einnahmen können die Leverkusener den Schuldenberg drücken, der durch die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto entstanden war. Unlängst hatte Bayer bereits mit Anteilen an einem Chemieparkbetreiber Kasse gemacht.

Der Firmenteil, der nun verkauft wurde, kam 2018 auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro, die Geschäfte waren profitabel. Zum Vergleich: Der Konzernumsatz lag bei knapp 40 Milliarden Euro.

Die Bayer-Sparte verkaufte Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel sowie Halsbänder zur Abwehr des Ungeziefers. In ihrem Geschäftsbericht 2018 attestierten die Leverkusener der Sparte positive Perspektiven: Die Weltbevölkerung steige und es gebe höhere Durchschnittseinkommen. «Dies führt zu einem vermehrten Haustierbesitz und im Nutztierbereich zu einem steigenden Fleisch- und Milchkonsum» - dementsprechend steige auch die Nachfrage nach Arzneimitteln für Tiere.

Elanco, das einst dem US-Pharmariesen Eli Lilly gehörte und von diesem an die Börse gebracht wurde, ist mit weltweit bisher 5600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) eine feste Branchengröße. Die Firma sorgte bereits 2015 für Aufsehen, als sie die Tiergesundheitssparte des Schweizer Konzerns Novartis schluckte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Friedensplan: Welche Aktien vom Ende des Ukraine-Krieges profitieren könnten – und welche nicht
23.11.2025

Frieden bedeutet nicht nur geopolitische Stabilität, es zieht auch ein gigantisches Investitionsprogramm nach sich. Wer auf die richtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritische Rohstoffe: Ein Fund in Grönland sorgt für Streit
23.11.2025

In einer abgelegenen Mine in Westgrönland wurden gleich mehrere kritische Rohstoffe entdeckt, die für Mikrochipproduktion, Rüstung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...