Politik

Russland beschließt dauerhafte Militär-Präsenz in Syrien

Lesezeit: 1 min
07.10.2016 18:57
Das russische Parlament hat die dauerhafte Stationierung seiner Truppen in Syrien beschlossen. Moskau fürchtet ein Übergreifen der Aktivitäten der islamistischen und internationalen Söldner auf russisches Staatsgebiet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das russische Parlament hat ein Abkommen Russlands mit Syrien über die "dauerhafte" Nutzung des Militärflughafens von Hmeimim ratifiziert. Die Duma stimmte mit großer Mehrheit für das Abkommen von August 2015, das Russland erlaubt, von dem Luftwaffenstützpunkt nahe der Küstenstadt Latakia Luftangriffe zur Unterstützung der Regierungstruppen zu fliegen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Abgeordneten im August aufgefordert, das Abkommen zu ratifizieren.

Die Ratifizierung durch das Parlament gilt als Schritt hin zu einem dauerhaften Stützpunkt. Russland hatte im September 2015 mit Luftangriffen in Syrien begonnen und damit entscheidend dazu beigetragen, die Lage in dem Konflikt wieder zugunsten der Regierungstruppen zu wenden. Russland kämpft gegen die internationalen und islamistischen Söldner im Nahen Osten, weil Moskau ein Übergreifen der Unruhen auf das eigene Staatsgebiet befürchtet. Diese Sorge war zuletzte vom US-Regierungssprecher Kirby bestätigt worden, der gemeint hatte, dass Russland damit rechnen müsse, dass es bei einer weiteren Präsenz der Russen in Syrien zu Terror-Anschlägen in Russland kommen werde.

Schätzungen zufolge hat Russland derzeit rund 4000 Soldaten in Hmeimim stationiert. Zudem verfügt es seit langem über einen kleinen Marinestützpunkt in Tartus. Am Freitag passierte eine russische Korvette den Bosporus, um den Marineverband vor Syrien zu verstärken, wie AFP-Journalisten beobachteten. Moskau hatte am Mittwoch mitgeteilt, zwei weitere Korvetten im Zuge einer normalen Truppenrotation ins Mittelmeer zu schicken, wo rund ein Dutzend Kriegsschiffe im Einsatz sind.

In der US-Regierung war vor wenigen Tagen die Möglichkeit eines Angriffs auf Syrien diskutiert worden. Russland teilte darauf mit, man werde alle Flugobjekte, die die russischen Soldaten in Syrien gefährden, ohne Vorwarnung abschießen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...