Unternehmen

Eurowings-Gespräche abgebrochen: Flugbegleiter vor Streik

Die Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft Ufo und Eurowings sind erneut gescheitert. Nun droht ein Streik.
14.10.2016 16:30
Lesezeit: 1 min

Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings steuert auf einen Streik der Flugbegleiter zu. Die Kabinenpersonal-Gewerkschaft Ufo habe die Tarifgespräche am Donnerstag erneut abgebrochen, sagte Nicoley Baublies, Tarifvorstand bei Ufo, am Freitag zu Reuters. "Wir haben uns völlig ergebnislos getrennt." Die Eurowings-Geschäftführung habe von der Konzernmutter Lufthansa offenbar kein Mandat, um verbindliche Zusagen zu machen. "Die Gespräche haben gezeigt, dass Eurowings selbst nicht in der Lage ist, konkrete Lösungen zu erarbeiten." Nun werde Ufo die Streikvorbereitungen erneut aufnehmen. Die Gewerkschaft sei stets zu neuen Gesprächen bereit.

Ein Eurowings-Sprecher sagte, dass der Arbeitskonflikt nur am Verhandlungstisch gelöst werden könne. Zudem habe man Ufo ein verbessertes Tarifangebot unterbreitet. Die Offerte ist laut Baublies von Eurowings lediglich angekündigt, aber nie abgegeben worden. "Das Angebot ist nicht erfolgt."

Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings schwelt bereits seit zwei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter. Da man sich nicht einigen konnte, brach Ufo die Verhandlungen Ende September ab und droht seitdem mit Streik. Zwischenzeitlich wurde wieder verhandelt - allerdings ergebnislos.

Die Eurowings-Flotte zählt 90 Flugzeuge, die hauptsächlich kleinere Flughäfen wie Hamburg, Düsseldorf, Köln und Berlin anfliegen. Davon können nach früheren Aussagen der Airline nur 23 Jets mit 400 Flugbegleitern bestreikt werden. Es sei aber nicht auszuschließen, dass ein Ausstand auf andere Fluglinien, die unter der Marke Eurowings fliegen, ausgeweitet werde, sagte Baublies. Gemeint ist damit die 60 Jets starke Germanwings und der Langstreckenableger, der ab Köln fliegt. Eine Arbeitsniederlegung im großen Stil wäre sehr schmerzhaft für Lufthansa-Chef Carsten Spohr, da Eurowings eines seiner strategisch wichtigsten Projekte ist. Die Lufthansa gibt bei der Expansion Gas, um den Vormarsch von Billiganbietern wie Ryanair und Easyjet zu stoppen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...