Politik

Frankreich: Wütende Proteste von Polizisten gegen Regierung

Nach Angriffen auf Polizisten brodelt es im französischen Sicherheitsbereich. Innenminister Cazeneuve sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Regierung ignoriere die zunehmende Gewalt gegen die Polizei.
20.10.2016 01:21
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wütende französische Polizisten haben laut dpa den obersten Polizeichef des Landes ausgebuht, weil sie sich angesichts von Gewalt gegen Kollegen von ihm im Stich gelassen fühlen. Sie umstellten am Dienstagabend in einem Pariser Vorort den Wagen von Polizeidirektor Jean-Marc Falcone und forderten seinen Rücktritt, wie der Sender BFMTV berichtete.

Mehrere Hundert Polizisten sollen an den Protesten beteiligt gewesen sein. Falcone hatte sich dort zuvor mit anderen Verantwortlichen der Polizei getroffen. Anfang des Monats waren zwei Polizisten südlich von Paris mit Molotow-Cocktails angegriffen worden (Video am Anfang des Artikels). Französische Ordnungshüter sind empört darüber.

Innenminister Bernard Cazeneuve traf sich am Mittwoch mit Vertretern der Polizeigewerkschaften, um die Wogen zu glätten. Von diesem Montag an solle es auf Ebene der Départements Gespräche zur Verständigung geben. Er kündigte zudem einen nationalen Sicherheitsplan an. «Die Polizisten werden nicht nur von ihrer Hierarchie und der Regierung verstanden und unterstützt, sondern auch von allen Franzosen.»

Bereits in der Nacht zum Dienstag hatten Polizisten bereits mit mehreren Dutzend Streifenwagen und Polizeimotorrädern auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées ungenehmigt demonstriert. Falcone hatte daraufhin eine Untersuchung angekündigt. Cazeneuve äußerte zwar Verständnis für die Verärgerung, betonte aber, dass man als Polizist nicht mit Polizeiautos und Blaulicht demonstrieren könne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...