Der Softwarekonzern SAP rechnet für das laufende Jahr mit besseren Geschäften. Die Kurpfälzer hoben trotz mauer Ergebnisse im abgelaufenen Quartal ihre Jahresprognose für 2016 leicht an, berichtet Reuters. Das Unternehmen erwartet nun einen Betriebsgewinn (Non-IFRS) von 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro. Bisher war SAP von einer Gewinnspanne zwischen 6,4 und 6,7 Milliarden Euro ausgegangen. Als Grund für den Schritt nannte Vorstandschef Bill McDermott die gute Kundenresonanz auf die internetbasierten Angebote seines Hauses. „Unsere Ergebnisse liegen deshalb über den Erwartungen“, erklärte der Amerikaner. „Wir sind ein Wachstumsunternehmen und heben zuversichtlich den Ausblick für das Gesamtjahr an.“
Finanzvorstand Luka Mucic fügte hinzu. „Alle Kennzahlen zum Geschäftsausblick tendieren zum oberen Ende der jeweiligen Bandbreite vom Jahresanfang. Diese gute Entwicklung und eine gut gefüllte Auftragspipeline bestätigen uns in der Überzeugung, dass wir das Jahr wieder mit einem starken vierten Quartal abschließen werden.“
Im dritten Quartal blieb SAP bei der Ergebnisentwicklung leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Trotz anhaltend guter Cloud-Geschäfte legte das Betriebsergebnis währungsbereinigt lediglich ein Prozent auf gut 1,64 Milliarden Euro zu. Damit schnitt der Oracle-Rivale etwas schlechter ab als von Analysten prognostiziert. Der Marktführer für Firmensoftware zur Unternehmenssteuerung erwirtschaftete einen Umsatz von 5,38 Milliarden Euro, um Währungs- und Sondereffekte bereinigt ein Zuwachs von acht Prozent.
Unter dem Strich muss SAP allerdings einen deutlichen Gewinnknick hinnehmen. Vor allem wegen gestiegener Ausgaben für die aktienbasierte Vergütung seiner Mitarbeiter und anschwellender Kosten für Entwicklung, Marketing und Vertrieb sackte der Überschuss nach Steuern binnen Jahresfrist um ein Fünftel auf 725 Millionen Euro ab. Finanzvorstand Mucic bezifferte die Mehrlasten für die Aktienboni auf allein 300 Millionen Euro. Wegen der Produktoffensive seien zudem allein im laufenden Jahr 5400 neue Mitarbeiter eingestellt worden.
Der Dax-Konzern setzt weiter auf ein starkes Wachstum des als zukunftsträchtig geltenden Cloud-Geschäfts. Dabei wird Software über das Internet abonniert statt eine Lizenz mit höherer Einmalzahlung zu kaufen. Cloud-Software ist deshalb zunächst weniger profitabel als das traditionelle Lizenzgeschäft. Im dritten Quartal lag der Erlös der Wachstumssparte mit 769 Millionen Euro währungsbereinigt gut ein Viertel über dem Vorjahreswert. Das herkömmliche Lizenzgeschäft wuchs mit fünf Prozent deutlich geringer, macht mit fast 3,9 Milliarden Euro aber immer noch den Löwenanteil der Einnahmen in Walldorf aus.