Politik

Daimler investiert Milliarden in neue Verbrennermotoren

Daimler investiert Milliarden in die bewährte Technologie und bringt neue Diesel- und Benzinmotoren auf den Markt. Das Unternehmen erwartet, dass Verbrennungsmotoren noch lange den Markt bestimmen werden.
29.10.2016 00:10
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Trotz der andauernden Diskussion um ein Aus von Verbrennungsmotoren steckt der Autobauer Daimler mehrere Milliarden in die Entwicklung und die Produktion neuer Diesel- und Benzinmotoren. Drei Milliarden Euro habe der Konzern in die Entwicklung neuer Motoren investiert, sagte der Leiter der Antriebstechnik, Bernhard Heil, vor Journalisten in Sindelfingen. Hinzu kommt ein Betrag in ähnlicher Höhe für die Umstellung der Produktion.

Von den drei Milliarden Euro seien 1,1 Milliarden Euro in die Entwicklung von Diesel und 1,9 Milliarden Euro in die ab 2017 geplante Neuauflage von Benzinmotoren geflossen, so Heil. Zusätzlich seien etwa 1,5 Milliarden Euro für die Umstellung der Produktion auf die bereits eingeführten Dieselmotoren nötig. Ein Betrag «in ähnlicher Größenordnung» werde für die Umstellung der Produktion auf Ottomotoren benötigt, so Heil. Mit zusätzlichen 600 Millionen Euro werden neue Prüfstände und Entwicklungseinrichtungen am Werk Sindelfingen gebaut.

Die neue Motorenpalette aus Vier- und Sechszylindern soll zunächst in der S-Klasse zum Einsatz kommen. Daimler legt sie zu einer Zeit auf, in der laut über ein Verbot von Verbrennungsmotoren diskutiert wird. Der Grünen-Bundesvorstand dringt in einem Antrag für den Parteitag Ende November auf ein Zulassungs-Verbot von Benzinern und Dieseln ab 2030. In einer Stellungnahme des Bundesrates wird die EU-Kommission außerdem gebeten zu prüfen, wie sich mit Hilfe von Steuern ab 2030 abgasfreie Mobilität fördern lässt.

«Verbrennungsmotoren werden noch lange ein wichtige Rolle spielen», sagte Heil. Der Stuttgarter Autokonzern setzt bislang vor allem auf Hybridmotoren. 2017 sollen zehn Modelle als Hybrid verfügbar sein. Bislang bietet Daimler nur den Smart und die B-Klasse als reine Elektrovarianten an. Erst 2019 soll das erste reine Elektrofahrzeug unter der neuen Marke EQ an den Markt kommen. Bis 2025 wollen die Stuttgarter mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge anbieten.

Auch die neuen Verbrennungsmotoren sind so ausgelegt, dass sie mit Elektrotechnologie ergänzt werden können. «Das reicht, um alles Vorhersehbare zu erfüllen», sagte Heil mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der CO2-Grenzwerte innerhalb der EU. Bis 2021 müssen die Stuttgarter ihren Flottenwert auf 100 Gramm CO2 je Kilometer trimmen. 2015 lag der Wert bei 124 Gramm. «Wir kommen damit über 2021 hinaus gut aus», sagte Heil. Die Entwicklung neuer Motoren nimmt in der Regel sieben bis acht Jahre in Anspruch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...