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08.11.2016 15:44
Henkel kann weiterhin Gewinne erzielen und will die neugewonnene US-Tochterfirma Sun Products umstrukturieren.

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Henkel braucht von der neuen US-Tochter mehr Profit und liebäugelt mit weiteren Übernahmen. Der seit Mai an der Konzernspitze stehende Manager verkündete am Dienstag für das dritte Quartal Bestmarken und bekräftigte seine bereits angehobenen Jahresziele. Gleichzeitig stellte er nach der milliardenschweren Übernahme von Sun Products im Sommer weitere Zukäufe in Aussicht. „Wir sehen uns nach Akquisitionen in allen drei Geschäftsbereichen um“, sagte Van Bylen. Die finanziellen Voraussetzungen dafür seien gegeben. Mit Details hielt er sich zurück und verwies auf den 17. November. Dann will der Henkel-Chef die Strategie für die kommenden vier Jahre erläutern.

Im Zeitraum Juli bis September verbuchte der Persil-Hersteller Bestmarken. „Sowohl der Umsatz als auch das bereinigte betriebliche Ergebnis und das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie erreichten neue Höchstwerte“, sagte Bylen. Alle drei Unternehmensbereiche – Waschmittel, Kosmetika und Klebstoffe – hätten zum Wachstum beigetragen. Vor allem in Russland und der Türkei sowie in den asiatischen Ländern Indien, Südkorea und China liefen die Geschäfte rund.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 3,4 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro. Organisch - also bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe - kletterten die Erlöse um 2,8 Prozent. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um 7,6 Prozent auf 837 Millionen Euro zu und lag damit über den Analystenschätzungen.

Um die seit September in den Konzernabschluss einbezogene US-Waschmittelfirma Sun Products auf das Rendite-Niveau von Henkel zu hieven, greift Bylen tief in die Tasche. Die Aufwendungen für Restrukturierungen sollen in diesem Jahr um 100 Millionen auf 250 bis 300 Millionen Euro angehoben werden. Finanzvorstand Carsten Knobel kündigte auch für 2017 Integrationskosten an, ließ die Höhe aber noch offen. Der Vorstand rechnet damit, dass die Eingliederung von Sun Products mit seinen 2000 Mitarbeitern bis zu zwei Jahre dauern wird. „Wir sind aber auf einem guten Weg.“

Henkel hatte im Sommer den kleineren US-Konkurrenten übernommen und einschließlich Schulden rund 3,2 Milliarden Euro dafür gezahlt. Die operative Marge habe im Waschmittelbereich im dritten Quartal 17,9 Prozent erreicht und liege damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau, erklärte Knobel. Ohne Berücksichtigung der Akquisition hätte die Umsatzrendite 18,7 Prozent erreicht.

Van Bylen bekräftigte die Prognose für 2016, die eine bereinigte Ebit-Marge von über 16,5 Prozent vorsieht. Im dritten Quartal kletterte sie auf 17,6 Prozent. Beim organischen Umsatzwachstum peilt er ein Plus von zwei bis vier Prozent an. Er räumte allerdings ein: „Das wirtschaftliche Umfeld wird herausfordernd bleiben und die Unsicherheit anhalten.“


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