Finanzen

Indien tauscht große Geldscheine aus

Indien tauscht große Geldscheine wie den 500er oder den 1000er aus. Es werden Engpässe bei der Bargeldversorgung erwartet.
10.11.2016 09:26
Lesezeit: 1 min

Indien zog am Mittwoch die bislang größten Geldscheine im Wert von 500 und 1000 Rupien (umgerechnet 6,78 beziehungsweise 13,57 Euro) mit sofortiger Wirkung aus dem Verkehr, berichtet AFP. Ministerpräsident Narendra Modi begründete den Schritt vor allem mit dem Kampf gegen die Korruption. Die Umtauschaktion richtet sich laut indischer Regierung auch gegen Terrorfinanzierung mit Hilfe gefälschter Banknoten.

Banken und Geldautomaten in Indien blieben für einen Tag geschlossen. Ab Donnerstag sollen neue Geldscheine im Wert von 500 und 2000 Rupien in Umlauf gebracht werden. Alte Banknoten können dann an Banken und Postämtern unter bestimmten Voraussetzungen umgetauscht oder auf indische Bankkonten eingezahlt werden. Weiter akzeptiert werden sollen die alten Scheine zudem noch bis Freitag von Krankenhäusern, Tankstellen, Bahnhöfen und Flughäfen.

„Für die kommenden Tage ist in ganz Indien mit erheblichen Engpässen bei der Bargeldversorgung zu rechnen“, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Indien-Reisende wurden aufgefordert, dies bei ihren Planungen unbedingt zu beachten. Bargeldloser Zahlungsverkehr sowie die Nutzung internationaler Kreditkarten sollen zwar möglich bleiben. Letztere werden in Indien jedoch etwa in Hotels oder Restaurants häufig nicht akzeptiert.

Das Auswärtige Amt verwies auch auf eine Zusicherung der indischen Regierung, wonach Touristen weiterhin bei der Ein- und Ausreise an internationalen Flughäfen Geld umtauschen können. Dies gilt allerdings nur bis zu einem Höchstbetrag von 5000 Rupien - weniger als 70 Euro.

In Indien sind Schwarzgeld und Korruption weit verbreitet. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass nur 2,89 Prozent aller Inder überhaupt Einkommensteuer zahlen. Selbst Immobiliengeschäfte werden häufig bar abgewickelt, um Steuern zu vermeiden. Rechtschaffene Bürger hätten nichts zu befürchten, sagte nun Finanzminister Arun Jaitley. Wer aber über Schwarzgeld verfüge, werde nach dessen Herkunft befragt werden und wer Geld aus Verbrechen besitze, der habe nun „ein ernsthaftes Problem“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...

DWN
Politik
Politik Chrupalla: AfD unter dieser Bedingung offen für Koalition mit der CDU
30.01.2025

AfD-Co-Chef Tino Chrupalla signalisiert Kooperationsbereitschaft mit der CDU über die Zustimmung von Anträgen im Bundestag hinaus -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bank-Aktie: Postbank-Klagen trüben Geschäftsergebnis - Aktie fällt
30.01.2025

Die Deutsche Bank machte 2024 weniger Gewinn als von Analysten erwartet. Ein Streit um Entschädigungen für frühere Postbank-Aktionäre...