Finanzen

Deutsche Telekom erwirtschaftet mehr Gewinn

Lesezeit: 1 min
10.11.2016 13:58
Die Deutsche Telekom hat ihren Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert. Vor allem die US-Tochter machte gute Geschäfte.
Deutsche Telekom erwirtschaftet mehr Gewinn

Deutsche Telekom auf der Überholspur. Der Siegeszug der amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile US beschert dem Mutterkonzern volle Kassen. Der Gewinn stieg im dritten Quartal um knapp ein Drittel auf gut eine Milliarde Euro, teilte das Bonner Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz zog um knapp sechs Prozent auf 18,1 Milliarden Euro an. „Diese Zahlen stellen einmal mehr unter Beweis, dass wir in unseren Märkten auf dem richtigen Weg sind“, sagte Konzernchef Tim Höttges. T-Mobile US - der drittgrößte Handynetzbetreiber der Vereinigten Staaten - steigerte die Zahl der Kunden im gleichen Zeitraum um zwei Millionen auf über 69 Millionen. Der operative Gewinn der Amerika-Tochter schnellte in der Folge um mehr als die Hälfte nach oben auf 2,2 Milliarden Euro. Weniger gut lief es im Deutschland-Geschäft: Dort sank der Gewinn wegen des starken Wettbewerbs um knapp ein Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Für dieses Jahr erwartet der Telekom-Vorstand eine Steigerung des Free Cash Flow um acht Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn soll 2016 bei konstanten Wechselkursen unverändert 21,2 Milliarden Euro erreichen nach 19,9 Milliarden Euro 2015. Im dritten Quartal stieg die Zahl um gut sieben Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.

Im Ausland vollzog die Telekom Anfang des Monats einen Strategieschwenk und stärkte ihre Mobilfunktochter in den Niederlanden durch den Kauf der Festnetzsparte von Vodafone. Zudem prüft der Konzern Insidern zufolge einen Verkauf des fast fünf Milliarden Euro schweren Anteils am britischen Konkurrenten BT.

Gleichzeitig gibt es Gegenwind von den Regulierungsbehörden. Sprudelnde Einnahmequellen drohen damit verloren zu gehen. Zum einen verbietet die EU-Kommission ab Juni 2017 die Roaming-Gebühren für die Handynutzung im europäischen Ausland. Zudem entscheidet die Bundesnetzagentur noch in diesem Jahr über die Gebühren, die Telekom, Vodafone und Telefonica „o2“ für die Zustellung von Anrufen in ihre Mobilfunknetze berechnen dürfen. Üblicherweise senkt die Regulierungsbehörde den Posten regelmäßig, womit den Anbietern Millionen-Umsätze verloren gehen.

Der Gewinnsprung hat Anleger nicht überzeugt. Die Aktien fielen am Donnerstag um zwei Prozent auf 14,27 Euro, obwohl der Konzern dank seiner amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile US das Nettoergebnis um ein Drittel auf gut eine Milliarde Euro steigerte. Analyst Cengiz San von der Equinet Bank schrieb in einem Kurzkommentar, für die Aktien gebe es kurzfristig kein Aufholpotenzial, unter anderem weil das Geschäft mit der IT-Tochter T-Systems nach wie vor holprig laufe. Im dritten Quartal habe sich T-Systems als größter Belastungsfaktor erwiesen. Der Wettbewerb in dem Bereich sei groß und die Margen geringer geworden. Ein Händler sagte, Anleger hätten zudem erwartet, dass die Telekom ihre Prognosen erhöht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kritische Rohstoffe: Wie die EU ihre Versorgung sichern will
24.09.2023

Lernen auf die harte Tour: Pandemiebedingte Engpässe, geopolitische Veränderungen und der Krieg in der Ukraine zwingen Europa zum...

DWN
Politik
Politik Gewalt-Eskalation im Kosovo: Spannungen mit Serbien nehmen massiv zu
24.09.2023

Bei Kämpfen mit einem bewaffnetem Kampftrupp im Nord-Kosovo gab es Tote. Die Spannungen in der Region nahmen zuletzt zu. Nun ist es zu den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Startups: Wenn die Gazelle das Rennen verliert
24.09.2023

Nur sehr wenige Startups schaffen es von null auf hundert auf der Erfolgsskala in kürzester Zeit. Für die meisten jungen Gründer ist der...

DWN
Politik
Politik Länder warnen vor Aus für Deutschlandticket
24.09.2023

Das beliebte Deutschlandticket für Millionen Fahrgäste könnte schon bald wieder Geschichte sein – heißt es aus den Ländern gen...

DWN
Technologie
Technologie Die politische Ökonomie der Technologie
24.09.2023

Das System der industrialisierten westlichen Welt und ihrer Machtverteilung und -ausübung unterliegt einer großen Spannung. Diese wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...