Deutschland

Liste der „besten Länder“: Deutschland von Platz 3 auf Platz 16 abgestürzt

Der Vergleich der besten Staaten der Welt von Economist Intelligence zeigt: 1988 wurde Deutschland (West) nur von den USA und Frankreich übertroffen. Ein Vierteljahrhundert später sind die Spitzenreiter von damals abgestürzt. Die Absteiger sind die großen Euro-Staaten, die Gewinner die kleinen Europäer, die ihre nationalen Währungen behalten haben.
22.01.2013 13:54
Lesezeit: 1 min

Jedes Jahr erstellt Economist Intelligence eine Rangfolge mit dem Namen „Where to be born“. Dabei messen die Analysten, welches Land die besten Voraussetzungen für ein gesundes, sicheres und glückliches Leben in den kommenden Jahren bieten wird. Im Jahr 2013 liegen die Schweiz, Australien und Norwegen auf den ersten drei Plätzen. Deutschland liegt weit abgeschlagen auf Platz 16 (mehr hier).

Im Jahr 1988 sahen die Dinge noch ganz anders aus. Damals belegten die USA, Frankreich und die BRD die ersten drei Plätze. Die DDR lag auf Platz 36. Die Entwicklung spiegelt wider, dass sich die DDR aus der Diktatur des Proletariats befreien konnte; die BRD dagegen wurde von der Schuldenkrise erfasst - und der Euro scheint nicht ganz so erfolgreich zu funktionieren, wie man das gerne hätte.

Denn auch die anderen alten Länder der Euro-Zone sind im Vergleich abgeschmiert: Frankreich und Italien firmieren, wie Deutschland, unter "ferner liefen". Einzig die Niederlande konnten sich verbessern. Stabil auf niedrigem Niveau dagegen: Österreich und Belgien.

Offenkundig ist es aber nicht nur die europäische Währung, die zum Absturz geführt hat. Denn auch die USA und Japan erscheinen heute deutlich weniger lebenswert als noch vor 25 Jahren.

Die Kriterien für die Platzierung sind: Materieller Wohlstand, Lebensdauer, Scheidungsraten, politische Freiheit, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Korruption und Frauenrechte. Dies alles scheint in kleineren Staaten leichter zu verwirklichen. Denn neben der Schweiz zählen auch Schweden, Norwegen und Dänemark zu den Gewinnern. Auffallend: Alle vier europäischen Spitzenreiter gehören zwar entweder zur EU oder haben enge Kooperationen mit der EU, haben aber ihr nationalen Währungen nicht aufgegeben. Isolationisten sind sie dennoch nicht: Die Skandinavier praktizieren viele lose Projekt-Gemeinschaften. Bürokratische Strukturen gibt es nicht, politisch gesehen ist Skandinavien eine Fiktion.

Genau das allerdings würde man sich manchmal für Brüssel wünschen.

Mehr Details gibt die visualisierte Darstellung von WOND, die wir hier mit freundlicher Genehmigung der Londoner Agentur abdrucken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...