Finanzen

Wirtschaft wächst im Sommer nur schwach

Lesezeit: 1 min
15.11.2016 14:25
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal nur schwach gewachsen. Der Ausblick für die Weltwirtschaft ist ungewiss.
Wirtschaft wächst im Sommer nur schwach

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wirtschaft – das Bruttoinlandsprodukt der deutschen Wirtschaft stieg zwischen Juli und September um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag laut Reuters mitteilte. Damit halbierte sich allerdings das Wachstum zum Frühjahr und fiel so schwach aus wie seit einem Jahr nicht mehr. Ökonomen hatten für den Sommer mit plus 0,3 Prozent gerechnet. Für Schwung sorgten vor allem die Kauflaune der Verbraucher und die Ausgaben der öffentlichen Hand für Flüchtlinge. Der Außenhandel hingegen bremste das Wachstum, weil die Weltwirtschaft derzeit in eine Rezession abzugleiten droht. Für das Jahresende äußerten sich einige Ökonomen zuversichtlich: „Die Zeichen für das Schlussquartal 2016 stehen gut“, sagte beispielsweise DekaBank-Experte Andreas Scheuerle.

Impulse kamen zuletzt vom Bau und etwas abgeschwächt auch von den Investitionen in Maschinen und Anlagen. „Die Exporte waren zum Vorquartal leicht rückläufig, während die Importe geringfügig anstiegen“, erklärten die Statistiker. Fachleute gehen davon aus, dass die Konjunktur im laufenden Quartal wieder anzieht. Dies signalisierten jüngste Daten, sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Das geringe Wachstum im dritten Quartal sei mit Blick auf das Gesamtjahr „wohl ein Ausrutscher“.

Stefan Schilbe von der Privatbank HSBC Trinkaus warnte jedoch vor Euphorie: „Es gibt immer noch eine Reihe von Unsicherheiten - vom Brexit bis zu den politischen Umwälzungen in den USA.“ Das könne die Investitionen der deutschen Firmen weiter bremsen.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die Bundesregierung mit 1,8 Prozent Wachstum, das sich im nächsten Jahr auf 1,4 Prozent abschwächen dürfte. Ökonomen erwarten weitere Unsicherheit in der Wirtschaft, wenn Großbritannien 2017 Verhandlungen über seinen geplanten Austritt aus der EU beginnt. Die künftigen Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsregionen dürften sich auf das Geschäft der deutschen Exporteure auswirken.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...