Das Federal Reserve System hat mit Spekulationen auf eine Leitzinsanhebung im nächsten Monat den Dollar am Donnerstag weiter angetrieben. Der Dollar-Index, der die US-Devise im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen misst, stieg um 0,1 Prozent auf 101,80 Punkte, berichtet Reuters. Am Vortag hatten ihn besser als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten auf den höchsten Stand seit März 2003 gehievt. Der Euro notierte 0,2 Prozent niedriger bei 1,0540 Dollar.
Die US-Notenbank Fed hat eine Zinserhöhung im Dezember fest ins Auge gefasst. Laut jüngsten Daten des Barometers FedWatch der Terminbörse CME gehen auch 100 Prozent der Marktteilnehmer davon aus. Viele Währungshüter waren laut dem Protokoll der Zinssitzung vom Anfang des Monats und damit der Zeit vor der US-Wahl der Meinung, dass die geldpolitische Straffung „relativ bald angemessen“ sein könne.
Der Schritt ist riskant, weile eine Anhebung der Leitzinsen bei der Weltleitwährung Dollar die Rückzahlung der global ausstehenden Schulden erschwert.
Manche Experten gehen derzeit davon aus, dass die Fed nächstes Jahr die Zinsen noch zwei Mal anheben könnte. Sollte die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump die Wirtschaft stärker anheizen, könnte die Fed auch einem „steileren Zinspfad“ folgen, wie der Chef der Fed von Philadelphia, Patrick Harker, jüngst sagte. Spekulationen auf einen Boom unter Trump haben den Dollar seit den Wahlen angetrieben. „Der Dollar-Index befindet sich in einem Aufwärtstrend, denn die Trump-Euphorie hält an“", sagte Devisenstratege Ayako Sera vom Handelshaus Sumitomo Mitsui Trust.