Politik

Bundeswehr prüft Alternativen zu Tornado-Standort in Türkei

Lesezeit: 1 min
25.11.2016 17:52
Die Bundeswehr prüft Alternativen zu Tornado-Standort in Türkei. Hintergrund sind die Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei.
Bundeswehr prüft Alternativen zu Tornado-Standort in Türkei

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bundeswehr prüft laut AFP derzeit mögliche Alternativen zu dem türkischen Standort Incirlik für deutsche Tornado-Flugzeuge. Wie das Verteidigungsministerium am Freitag auf Anfrage der AFP bestätigte, soll ein Erkundungsteam deswegen am Samstag in die jordanische Hauptstadt Amman fliegen. Insgesamt seien als Ausweichmöglichkeiten Flughäfen in drei Ländern der Region im Gespräch, hieß es.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, handelt es sich dabei neben Jordanien um Kuwait und Zypern. Hintergrund sei eine vom Bundestag zusammen mit dem neuen Mandat für den Tornado-Einsatz beschlossene Protokollerklärung, wonach "auch andere Luftwaffenstützpunkte" als das türkische Incirlik geprüft werden sollten. Konkrete Pläne für eine Verlegung gebe es aber noch nicht. Auch wäre ein Umzug mit einer mehrwöchigen Einsatz-Pause für die Tornado-Maschinen verbunden.

Die Tornado-Aufklärungsflugzeuge sind am Kampf der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und Irak beteiligt. Gegen den Standort Incirlik gibt es wegen des zunehmend schwierigen Verhältnisses zur Türkei Bedenken.

Auch in der Einschätzung des Putschversuchs gegen die Regierung Erdogan gibt es eine unterschiedliche Sichtweise: Die Türkei versucht immer noch, die Hintergründe aufzuklären. Die USA und die Nato haben sich hinter die Regierung gestellt und unterstützen die Ermittlungen. Die EU dagegen argwöhnt, dass der Putsch Erdogan als Vorwand diene, um Regierungskritiker aus dem Verkehr zu ziehen. In der Türkei stößt diese Haltung auf Unverständnis: Die türkische Zeitung Sabah veröffentlichte am Freitag einen Kommentar, in dem die rhetorische Frage gestellt wurde, was denn die EU gemacht hätte, wenn der Putsch erfolgreich gewesen wäre. Das EU-Parlament hatte in einer Resolution gefordert, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei auszusetzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...