Politik

Volksrepublik China erhebt Sondersteuer auf Nobelkarossen

China erhebt fortan eine Sondersteuer auf teuer Autos. Die Entscheidung ist vor dem Hintergrund der Anti-Korruptionsmaßnahmen der Regierung zu verstehen.
02.12.2016 10:44
Lesezeit: 1 min

Die Volksrepublik China erhebt im Kampf gegen Luftverschmutzung und Korruption eine Sondersteuer von zehn Prozent auf Luxusautos, berichtet Reuters. Dadurch solle die Verschwendung von Geld eingedämmt werden, teilte das Finanzministerium am Mittwochabend mit. Die Steuer gelte ab Donnerstag und für Fahrzeuge ab einem Preis von 1,3 Millionen Yuan (rund 178.000 Euro). Davon betroffen sein dürften unter anderem die Luxusmodelle der Autobauer BMW, Daimler und Audi, die das Premiumsegment des chinesischen Automarktes dominieren, sowie Nobelkarossen von Ferrari, Aston Martin und Rolls-Royce.

Analysten und Vertreter von Autokonzernen rechneten mit nur begrenzten Auswirkungen auf die Unternehmen. „Der Großteil unseres Geschäftes wird nicht betroffen sein“, sagte ein Sprecher einer BMW-Niederlassung in Peking. Nur „ein kleiner Teil“ der Autos, die BMW in China verkaufe, koste mehr als 1,3 Millionen Yuan.

Die chinesische Führung, allen voran Präsident Xi Jinping, geht seit einigen Jahren gegen allzu großen Protz der Reichen vor, weil teure Geschenke in China eine wichtige Rolle bei der Korruption spielen. Präsident Xi geht seit Monaten auch gezielt gegen korrupte Funktionäre im Parteiensystem vor. Auf den Verkauf von Luxusgütern wie Edel-Spirituosen und teure Handtaschen hat sich das bereits ausgewirkt. Die Steuer auf Nobelkarossen dürfte zwar nur die Superreichen in der Volksrepublik treffen. Doch ist sie ein weiteres Zeichen dafür, dass der kommunistischen Führung die Zurschaustellung von Reichtum ein Dorn im Auge ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...