Finanzen

Allianz senkt Zinsen für Lebensversicherung

Lesezeit: 1 min
06.12.2016 14:22
Deutschlands größter Lebensversicherer Allianz streicht die Überschussbeteiligung seiner Lebens- und Rentenversicherung weiter zusammen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Allianz SE senkt bei den klassischen Verträgen die laufende Verzinsung aus Garantiezins und Überschüssen im Jahr 2017 auf 2,8 Prozent. Für 2016 bekommen die Kunden bei den klassischen Verträgen auf den Sparanteil ihrer Beiträge noch 3,1 Prozent gutgeschrieben, berichtet die dpa.

Die laufende Verzinsung bei den klassischen Lebensversicherungen setzt sich aus Garantiezins und Überschussbeteiligung der Versicherer zusammen. Der vom Bundesfinanzministerium festgesetzte Garantiezins soll im kommenden Jahr weiter abgesenkt werden. Zum 1. Januar 2017 sinkt er von aktuell 1,25 Prozent auf 0,9 Prozent. Wer einen alten Vertrag mit einem noch höheren Garantiezins hat, dem ist die dort genannte Verzinsung aber nach wie vor sicher.

Hohe Zinsen galten jahrelang als Argument für den Altersvorsorge-Klassiker Lebensversicherung. Allerdings sind für die Lebensversicherer die hohen Zinsversprechen in Altverträgen von bis von vier Prozent angesichts der andauernden Niedrigzinsen ein Problem. Sie können die Zinsen an den Kapitalmärkten kaum erwirtschaften. Ihr Stellhebel ist die Überschussbeteiligung.

Doch die Absenkungen bleiben nicht ohne Folgen für die klassische Lebensversicherung: Im privaten Neugeschäft machen solche Verträge laut Allianz SE inzwischen weniger als zehn Prozent der Abschlüsse aus. In der betrieblichen Altersversorgung liege der Anteil noch bei etwa einem Drittel der Neuverträge. Dabei wachse das Neugeschäft alles in allem.

Wie andere Versicherer ist die Allianz SE inzwischen dazu übergegangen, Verträge ohne garantierten Zins anzubieten. Diese werfen eine etwas höhere Rendite ab. Allerdings sinkt die laufende Verzinsung bei dem "Perspektive" genannten Vertrag der Allianz ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Mehr als 300 000 Kunden haben sich den Angaben zufolge seit der Einführung 2013 für einen solchen Vertrag entschieden, über 100 000 Abschlüsse gab es allein in den ersten drei Quartalen 2016. Genaue Zahlen über die Neuabschlüsse lege die Allianz erst mit ihrer Jahresbilanz vor, so ein Sprecher.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Größerer Stellenabbau geplant an Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden
10.01.2025

Stellenabbau an deutschen Flughäfen: Leipzig, Dresden und andere Standorte stehen unter Druck, während Ryanair an kleinen Flughäfen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftslage Deutschland: IW-Studie mit düsterer Prognose
10.01.2025

Der Ausblick ist mies: Deutsche Wirtschaftsverbände beurteilen die aktuelle Lage in Deutschland als äußerst kritisch, der Ausblick auf...

DWN
Panorama
Panorama Musk-Weidel-Live-Interview: Handelt es sich bei der Übertragung von Elon Musk und Alice Weidel um eine unzulässige Parteispende?
09.01.2025

Tech-Milliardär Elon Musk spricht bei einer Liveübertragung auf X (ehemals Twitter) mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel - für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rekord-Krankenstand nach Corona-Pandemie schwächt Wirtschaft: Kommen jetzt Teilzeit-Krankmeldungen oder Karenztage?
09.01.2025

Deutschlands Wirtschaft zahlt Milliarden für hohen Krankenstand nach den Corona-Maßnahmen: Politik und Wirtschaft fordern jetzt...

DWN
Politik
Politik Trump und die Nato-Ausgaben
09.01.2025

Trump müsse bei Nato-Ausgaben vorlegen, fordert der britische Außenminister David Lammy. Während Trump von den Nato-Mitgliedern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitalwirtschaft in Deutschland: Wachstum trotz Konjunkturschwäche
09.01.2025

Die Digitalwirtschaft boomt trotz Konjunkturflaute in Deutschland - und schafft immer mehr Arbeitsplätze. 2025 sagen Experten ein weiteres...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Exporte steigen wegen USA
09.01.2025

Im November stiegen die deutschen Ausfuhren auf ein Jahreshoch. Das US-Geschäft erlebte dabei ein kräftiges Plus, während die EU-Märkte...

DWN
Politik
Politik Deutschland-Flugabwehr: Bundeswehr darf nicht mit neuen Luftabwehrraketen IRIS-T SLM üben - peinlich statt einsatzfähig!
09.01.2025

Die Bundeswehr übt Stillstand, die Kritik am Kanzler wird immer lauter: Mit markigen Worten verschleiert Olaf Scholz, dass die...