Die Allianz SE senkt bei den klassischen Verträgen die laufende Verzinsung aus Garantiezins und Überschüssen im Jahr 2017 auf 2,8 Prozent. Für 2016 bekommen die Kunden bei den klassischen Verträgen auf den Sparanteil ihrer Beiträge noch 3,1 Prozent gutgeschrieben, berichtet die dpa.
Die laufende Verzinsung bei den klassischen Lebensversicherungen setzt sich aus Garantiezins und Überschussbeteiligung der Versicherer zusammen. Der vom Bundesfinanzministerium festgesetzte Garantiezins soll im kommenden Jahr weiter abgesenkt werden. Zum 1. Januar 2017 sinkt er von aktuell 1,25 Prozent auf 0,9 Prozent. Wer einen alten Vertrag mit einem noch höheren Garantiezins hat, dem ist die dort genannte Verzinsung aber nach wie vor sicher.
Hohe Zinsen galten jahrelang als Argument für den Altersvorsorge-Klassiker Lebensversicherung. Allerdings sind für die Lebensversicherer die hohen Zinsversprechen in Altverträgen von bis von vier Prozent angesichts der andauernden Niedrigzinsen ein Problem. Sie können die Zinsen an den Kapitalmärkten kaum erwirtschaften. Ihr Stellhebel ist die Überschussbeteiligung.
Doch die Absenkungen bleiben nicht ohne Folgen für die klassische Lebensversicherung: Im privaten Neugeschäft machen solche Verträge laut Allianz SE inzwischen weniger als zehn Prozent der Abschlüsse aus. In der betrieblichen Altersversorgung liege der Anteil noch bei etwa einem Drittel der Neuverträge. Dabei wachse das Neugeschäft alles in allem.
Wie andere Versicherer ist die Allianz SE inzwischen dazu übergegangen, Verträge ohne garantierten Zins anzubieten. Diese werfen eine etwas höhere Rendite ab. Allerdings sinkt die laufende Verzinsung bei dem "Perspektive" genannten Vertrag der Allianz ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Mehr als 300 000 Kunden haben sich den Angaben zufolge seit der Einführung 2013 für einen solchen Vertrag entschieden, über 100 000 Abschlüsse gab es allein in den ersten drei Quartalen 2016. Genaue Zahlen über die Neuabschlüsse lege die Allianz erst mit ihrer Jahresbilanz vor, so ein Sprecher.