Finanzen

Kein Bargeld: Indien erwartet Massen-Arbeitslosigkeit

Lesezeit: 1 min
09.12.2016 23:44
In Indien werden im kommenden Jahr hunderttausende Menschen ihren Job verlieren. Viele von ihnen haben in der Schattenwirtschaft gearbeitet. Die kleinen Unternehmen können wegen der teilweisen Bargeld-Abschaffung keine Löhne mehr auszahlen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Bargeld  
Banken  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wegen der kürzlich verordneten Teilabschaffung des Bargelds erwartet Indien für das kommende Jahr ein BIP-Rückgang von einem Prozent. Dies könnte zum Abbau von über 400.000 Stellen auf dem indischen Arbeitsmarkt führen. Insbesondere der E-Commerce-Sektor könnte bereits in den kommenden Monaten 20 Prozent seiner Belegschaft verlieren. „Unternehmen, die Luxusgüter herstellen und verkaufen, würden auch sofort betroffen sein“, zitiert die Hindustan Times Rituparna Chakraborty, Mitbegründer der Mitarbeiterfirma Teamlease Services. Doch auch der Immobilien- und Bausektor wird die Folgen der Bargeld-Abschaffung relativ schnell zu spüren bekommen. Recruiter und Headhunter erwarten, dass die Branchen in den kommenden zwölf Monaten mehr als 100.000 Arbeitsplätze verlieren werden.

„Für die nächsten sechs bis acht Monaten könnten wir Arbeitsplatzverluste und Einstellungs-Stopps vorhersehen (…) Wenn die Ziele der Regierung im Zusammenhang mit der Demonetarisierung nicht erreicht werden sollten, könnten wir mit noch mehr Herausforderungen zu kämpfen haben“, so Anandorup Ghose, Direktor des Personaldienstleisters Aon Hewitt. Außerdem könnte die Textil- und Bekleidungsindustrie, die eine beträchtliche Anzahl an Tagelöhnern einsetzt, schwer getroffen werden. Von den 32 Millionen Menschen, die von der Industrie beschäftigt werden, sind ein Fünftel Tagelöhner, die meist in bar bezahlt werden. Ebenso werden 20 Prozent der 250.000 Beschäftigten der Lederindustrie betroffen sein.

„Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hängen davon ab, wie schnell die Wirtschaft sich erholt, wie schnell das Geld in die Wirtschaft fließt, und wann die Beschränkungen für Bargeld-Abhebungen aufgehoben werden“, sagt Soumya Kanti Ghosh, Chefberater der State Bank of India.

Indiens Premier Modi hatte angekündigt, dass das Ziel die weitgehende Abschaffung des Bargelds in Indien sei. 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...