Finanzen

USA: Notenbank Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins und will nächstes Jahr gleich drei Mal nachlegen.
14.12.2016 20:45
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins und will nächstes Jahr gleich drei Mal nachlegen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld steigt vorerst um einen Viertelpunkt und liegt nun in einer Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent, wie die Fed am Mittwoch mitteilte. Sie wagt die erste Erhöhung seit einem Jahr wenige Wochen nach der Wahl Trumps, dessen geplantes Konjunkturprogramm der Wirtschaft nach Ansicht vieler Investoren mehr Schub verleihen dürfte. Anleger rund um den Globus waren nach entsprechenden Hinweisen von Fed-Chefin Janet Yellen auf die Erhöhung vorbereitet. Die Währungshüter signalisierten in ihren aktuellen Prognosen, dass sie angesichts der guten Konjunkturperspektiven die Zügel 2017 stärker anziehen wollen als bislang gedacht.

Ende nächsten Jahres soll der Zins dann bei 1,375 Prozent stehen. Damit wird der geldpolitische Kurs voraussichtlich straffer, da die Fed-Führungsmitglieder im September nur zwei Schritte nach oben für 2017 angepeilt hatten.

Die Wall Street legte als Reaktion auf die Entscheidung zunächst zu: Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten stieg um 0,2 Prozent, während er sich eine Minute vor der Veröffentlichung noch fast unverändert gezeigt hatte. Wenige Minuten später gab er jedoch seine Gewinne wieder ab. Der Euro verlor mehr als einen halben Cent und rutschte unter die Marke von 1,06 Dollar. Auch US-Staatsanleihen gaben deutlich nach.

Wie aus dem Begleittext zum Zinsentscheid hervorgeht, ist die Wirtschaft aus Sicht der Fed robust genug, um eine Erhöhung zu verkraften. Zuletzt war die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent gesunken, womit die Notenbank das Ziel Vollbeschäftigung de facto erreicht hat. "Die Fed liegt mit dem Zinsschritt richtig. Der voll ausgelastete Arbeitsmarkt und die steigende Inflation lassen ihr die Argumente für ein weiteres Stillhalten ausgehen", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Richtig Zähne" zeige die US-Notenbank aber damit noch nicht. Entscheidend sei, welchen Kurs sie 2017 einschlagen werde.

Es wird erwartet, dass die Zinserhöhung vor allem den Druck auf die Schwellenländer erhöhen wird. Die Türkei und Russland könnten besonders betroffen sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....