Politik

Europäisches Satellitensystem Galileo gestartet

Lesezeit: 1 min
16.12.2016 11:54
Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo kann erstmals von Anwendern genutzt werden. Das System stellt eine Konkurrenz zum amerikanischen GPS dar.
Europäisches Satellitensystem Galileo gestartet

Wie die AFP berichtet, erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in Berlin, dass damit auch Deutschland einen "unabhängigen Zugang zur Satellitennavigation und damit mehr digitale Souveränität" gewinne.

Galileo soll nach Angaben der EU-Kommission künftig genauere Signale senden als der US-Konkurrent GPS, der im Westen als Standard gilt. Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska erklärte in Brüssel, damit gehe das "präziseste Navigationssystem der Welt" an den Start. Bisher sind allerdings nur 18 der insgesamt 30 geplanten Satelliten im All. Bis 2020 sollen die übrigen zwölf folgen.

Zunächst kann ohnehin nur eine kleine Gruppe von Anwendern Galileo nutzen. Nur ein einziges Smartphone eines spanischen Herstellers ist derzeit mit einem kompatiblen Mikrochip ausgestattet. Die Kommission hofft, dass weitere Anbieter folgen.

Per Satelliten-Navigation können Autofahrer die schnellste Route finden, andere Nutzer suchen damit ein Restaurant oder ein Kaufhaus in ihrer Nähe. Galileo soll zusätzlich die Berg- und Seerettung erleichtern sowie Signale des automatischen Notrufsystems für Fahrzeuge ("eCall") übertragen. Außerdem bietet das EU-System einen verschlüsselten Service für Regierungsbehörden an, der für Notfallsituationen wie Anschläge gedacht ist.

Lange Zeit konnte Galileo nur bescheidene Erfolge verbuchen. Die ersten Jahre des 1999 gestarteten Projekts waren vom Streit um die Finanzierung geprägt. Die geplante Beteiligung von Technologiefirmen scheiterte, die Kosten von bisher rund zehn Milliarden Euro werden daher vollständig aus dem EU-Haushalt finanziert.

Dobrindt verwies darauf, dass die Bundesrepublik gemäß ihrem Anteil am EU-Budget rund 20 Prozent der Kosten trägt und damit der größte Geldgeber ist. Galileo wird unter anderem von einem Bodenkontrollzentrum im bayerischen Oberpfaffenhofen aus gesteuert.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstigere Modelle
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...