Politik

China konfisziert unbemanntes, amerikanisches U-Boot im südchinesischen Meer

Lesezeit: 2 min
17.12.2016 01:23
China hat im südchinesischen Meer ein unbemanntes U-Boot der USA beschlagnahmt. Das Pentagon ist aufgebracht.

Mehr zum Thema:  
China > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

China hat nach Angaben aus Washington im südchinesischen Meer ein unbemanntes U-Boot der USA beschlagnahmt, berichten Reuters und AFP. Die Sonde, die den Salzgehalt und die Wassertemperaturen gemessen habe, sei rund 50 Seemeilen vor der philippinischen Subic-Bucht "unberechtigt weggenommen" worden, sagte Pentagonsprecher Jeff Davis am Freitag. Das Boot sei als US-Eigentum gekennzeichnet gewesen und habe der legalen militärischen Aufklärung gedient.

Zu dem Zwischenfall sei es gekommen, als die von einer zivilen Besatzung betriebene "USNS Bowditch" ein paar Sonden habe einholen wollen, die routinemäßig Informationen über Wassertemperatur, Salzgehalt und Sichtweite messen. Ein chinesisches U-Boot der Dalang-III-Klasse habe rund 500 Meter von der "Bowditch" enfernt Halt gemacht und eine der Sonden eingeholt.

Die US-Besatzung habe die zweite sicher an Bord bringen können. Die von der Sonde gemessenen Werte sind insbesondere für die U-Bootflotte der USA wichtig. Temperatur und Salzgehalt des Meeres beeinflussen die Verbreitung von Schallwellen unter Wasser.

Das Pentagon forderte China auf, die Sonde sofort zurückzugeben. Die Besatzung der "Bowditch" habe die Chinesen auch per Funkspruch gebeten, "sie bitte dortzulassen", sagte Davis. Das chinesische U-Boot habe darauf jedoch nicht reagiert. "Sie gehört uns. Sie ist ganz klar als unser Eigentum markiert. Wir wollen sie zurück, und wir wollen nicht, dass so etwas nochmal passiert", sagte der Pentagonsprecher.

China, aber auch andere Anrainerstaaten wie die Philippinen und Vietnam beanspruchen große Teile des Südchinesischen Meeres für sich. China hat zur Durchsetzung seiner Ansprüche mehrere künstliche Inseln in den Gewässern aufgeschüttet.

Die US-Marine patrouilliert regelmäßig in der Nähe dieser künstlichen Inseln, um ihrer Forderung nach freiem Schiffsverkehr in dem Gebiet Nachdruck zu verleihen. Die Volksrepublik sieht darin eine Provokation, die das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes erhöhe. Durch das Südchinesische Meer führt eine der meistgenutzten internationalen Handelsrouten der Welt.

Zusätzlich zu den Spannungen durch die Gebietskonflikte in der Region sorgt das Vorgehen des designierten US-Präsidenten Donald Trump für Zündstoff zwischen den USA und China. Trump hatte Anfang Dezember mit einem Telefonat mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen für erhebliche Irritationen in Peking gesorgt. Zudem drohte er mit dem Bruch der bisherigen Ein-China-Politik, sollte Peking bei seiner Handels-, Währungs- und Außenpolitik keine Zugeständnisse machen.


Mehr zum Thema:  
China > USA >

DWN
Politik
Politik Abgang des "Kennedy von Kanada": Justin Trudeau kündigt Rücktritt an
06.01.2025

Einst wurde Justin Trudeau als Hoffnungsträger und "Kanadas Kennedy" gefeiert. Doch zuletzt geriet der Premierminister stark unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?
06.01.2025

Die Inflation in Deutschland bleibt ein zentrales Thema: Nach einer Phase der Entspannung stiegen die Verbraucherpreise im Herbst erneut....

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitwohnung in Paris oder Berlin: Wie die Gentrifizierung Europas die Mieter verdrängt
06.01.2025

Die deutschen Großstädte leiden unter einer sich verschärfenden Wohnraum-Misere. Immer mehr Menschen finden keine Bleibe, der Neubau...

DWN
Politik
Politik Österreich vor dem Rechtsruck: FPÖ bekommt Auftrag zur Regierungsbildung
06.01.2025

Die rechte FPÖ war der klare Sieger der Wahl in Österreich. Nach dramatischen Tagen bekommen die Rechtspopulisten nun die Chance, eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation 2024 bei 2,2 Prozent - aber spürbarer Anstieg im Dezember
06.01.2025

Die große Teuerungswelle ist gebrochen, doch zuletzt ging es bei der Inflationsrate wieder nach oben. Nun gibt es aktuelle Daten des...

DWN
Panorama
Panorama Extreme Wetterereignisse 2024: Wie Klimawandel den Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt
06.01.2025

Der Global Water Monitor Report dokumentiert die dramatischen Folgen des Klimawandels 2024: Überschwemmungen, Dürren und extreme...

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Hinweise auf Nazi-Konten bei Schweizer Bank aufgedeckt
06.01.2025

Bei der Schweizer Credit Suisse Bank waren Nachforschungen nach etwaigen Nazi-Altkonten zunächst nicht erwünscht. Dank der Intervention...

DWN
Technologie
Technologie Unterseekabel beschädigt - diesmal in Asien: Taiwan verdächtigt chinesisches Schiff
06.01.2025

Im November wurde ein Schiff aus China verdächtigt, in der Ostsee Unterseekabel beschädigt zu haben. Nun meldet Taiwan einen ähnlichen...