Politik

Christen in Aleppo feiern Weihnachten und „Befreiung vom Terror“

Lesezeit: 1 min
25.12.2016 23:18
In Aleppo haben die Christen erstmals seit Jahren Weihnachten in der Hoffnung auf Frieden gefeiert.
Christen in Aleppo feiern Weihnachten und „Befreiung vom Terror“
Weihnachten in Aleppo. (Foto: Twitter)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem Sieg der syrischen Armee über die internationalen und islamistischen Söldner haben die Christen das Weihnachtsfest im Zeichen der Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden gefeiert. Die Christmette feierte der griechisch-orthodoxe Patriarch Johannes Yazigi. In seiner Predigt sagte er laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana, „keine Worte könnten die Gefühle beschreiben, die wir in diesen Tagen in unseren Herzen verspüren“. Man sei Zeuge eines „großen Sieges in Aleppo“ geworden, „der uns „die Befreiung vom Terror“ gebracht hat. Er lobte die „Standfestigkeit der Bewohner von Aleppo“ und ihre „Verbundenheit mit ihrer Heimat“. Er wünschte den Segen Gottes für Syrien, so dass das Land seine Einheit bewahren könne. Er betete auch für zwei orthodoxe Bischöfe, die von Terroristen im Jahr 2013 entführt worden waren und bisher nicht zurückgekehrt sind.

Auch der Erzbischof der griechisch-katholischen Kirche, Joseph Absi, sagte bei seiner Predigt in der Kathedrale von Damaskus, dass sich der „Frieden am Horizont zeigt“. Er sagte, dass nur die Versöhnung den Weg zu Sicherheit, Glück und Wohlstand bringen könne.

Auch in zahlreichen anderen Kirchen wurde das Weihnachtsfest gefeiert. Die Christen waren eine der am stärksten von den islamistischen Söldnern verfolgten Religionen. Ihre Stimme wurde im Westen kaum nicht gehört, auch die christlichen Kirchen hielten sich trotz der Verfolgung und Bedrängnis mit Aussagen zurück. Auch der Ruf der Christen nach Aufhebung der EU-Sanktionen wurde von der EU und den „christlichen“ Parteien in Westeuropa ignoriert – obwohl die Kirchenführer in einer gemeinsamen Erklärung klargemacht hatten, dass die Sanktionen vor allem die einfachen Leute massiv treffen und den Wiederaufbau behindern.

Die Sanktionen sind bis heute in Geltung. Die USA haben nach dem Sieg der syrischen Armee und der Russen in Aleppo über die internationalen und islamistischen Söldner die Sanktionen sogar noch einmal verschärft und neue Personen aus Finanzwesen und Wirtschaft auf die Sanktionsliste genommen. Moskau hatte gegen die Aktion protestiert und laut TASS gefragt, warum diejenigen, die gegen den IS kämpfen, vom Westen mit Sanktionen bestraft werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...