Politik

Trump: „Wusste schon immer, dass Putin sehr smart ist“

Lesezeit: 2 min
30.12.2016 23:17
Donald Trump lobt den russischen Präsidenten Putin wegen dessen Verzichts auf Gegensanktionen gegen die USA.
Trump: „Wusste schon immer, dass Putin sehr smart ist“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Russland  
USA  

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat den russischen Staatschef Wladimir Putin nach dem Verzicht auf Gegensanktionen gelobt. Das sei ein großartiger Zug, schrieb Trump am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. «Ich wusste schon immer, dass er sehr smart ist.»

Nach der Ausweisung russischer Diplomaten aus den USA setzt Putin auf Deeskalation und verzichtet vorerst auf Gegenmaßnahmen. «Wir werden niemanden ausweisen», teilte der russische Präsident am Freitag in Moskau mit. «Wir werden keine Probleme für US-Diplomaten in Russland schaffen», hieß es in einer Mitteilung des Kreml.

Auch die Schließung eines Erholungszentrums für Botschaftsangehörige im Nordwesten Moskaus lehnte Putin ab. «Russland wird den Familien und Kindern (der Diplomaten) nicht verbieten, die von ihnen genutzten Erholungsorte zum Neujahrsfest zu besuchen. Mehr noch. Ich lade alle Kinder der in Russland akkreditierten Diplomaten zu einem Neujahrs- und Weihnachtsfest in den Kreml ein.»

Trump will sich laut dpa in der kommenden Woche mit Vertretern der Geheimdienste treffen, um sich von ihnen unterrichten» zu lassen. Der um bessere Beziehungen zu Russland bemühte Republikaner hat bisher starke Zweifel an den geheimdienstlichen Erkenntnissen geäußert. Die Einschätzung, dass sie teilweise darauf abzielten, ihm zum Wahlsieg zu verhelfen, nannte er «lächerlich».

Obama hatte die Sanktionen als «notwendige Antwort» auf Versuche dargestellt, den Interessen der USA zu schaden. Die CIA behauptet, Russland habe in den US-Wahlkampf eingegriffen und einen Sieg von Hillary Clinton verhindert.

Putin bezeichnete Obamas Schritte als Provokation, die auf eine weitere Unterhöhlung der russisch-amerikanischen Beziehungen abziele. Russland behalte sich das Recht auf Gegenmaßnahmen vor, werde aber keine verantwortungslose Diplomatie betreiben. Vielmehr setze er auf konstruktive und pragmatische Beziehungen zu den USA angesichts globaler Herausforderungen, sagte Putin.

Die weiteren Schritte Russlands hingen von der Politik der neuen US-Regierung unter Trump ab, betonte Putin. Der Republikaner Trump wird am 20. Januar in Washington vereidigt.

Der russische Verteidigungspolitiker Franz Klinzewitsch sagte laut dpa, er rechne damit, dass Trump die US-Strafmaßnahmen nach seinem Amtsantritt wieder aufheben werde.

Trump könnte die Sanktionen nach seinem Amtsantritt am 20. Januar tatsächlich umgehend aufheben. Allerdings hätte er dabei wohl mit Widerstand in seiner Partei zu kämpfen. Die Wortführer der Neocons, Senatoren John McCain und Lindsey Graham, verlangen seit langem härtere Maßnahmen gegen Russland. Sie sind vor allem verärgert, weil Russland in Syrien einen Sieg in Aleppo über die von den Golf-Staaten unterstützten Söldner errungen hat: Die Neocons hatten gefordert, syrische Flughäfen zu bombardieren, was zu einer direkten militärischen Konfrontation mit Russland hätte führen können.

Auch die Medien, die Hillary Clinton unterstützt hatten, erregten sich bereits über Trumps Lob für Putin. So schrieb ein CNBC-Kommentator, das Lob sei «atemberaubend»:


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...