Der europäische Währungsraum sieht sich angesichts der exzessiven Geldpolitik aus Japan und den USA einem enormen Aufwertungsdruck ausgesetzt. Die Zentralbank in Japans will in unbegrenzten Ausmaß in Dollar und Euro investieren und druckt fleißig Yen, um das Inflationsziel von zwei Prozent um jeden Preis zu erreichen (mehr hier).
Die USA reagieren entsprechend und drucken ebenfalls Geld. Im Internationalen Währungssystem können aber nicht alle Währungen gleichzeitig fallen, einige wenige Staaten, darunter die in der europäischen Währungsunion, sehen ihre Währung im Vergleich zum Dollar und zum Yen steigen. Da eine schwache Währung den Exportsektor Japans und der USA stärken soll, schwächt ein starker Euro den Exportsektor in der EU.
Eine Studie der Deutschen Bank differenziert für Deutschland, Italien und Frankreich jedoch unterschiedlich hohe Schmerzgrenzen bei der Aufwertung des Euro. Sollte die globale Nachfrage schwächer ausfallen, als von der OECD prognostiziert, dann würde die Schmerzgrenze in Frankreich und Italien zuerst erreicht. Deutschlands Schmerzgrenze liege einem Bericht von Zerohedge zufolge weitaus höher.
Der Grund für diese Ergebnisse sieht die Deutsche Bank in der höheren Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Daher müssten Italien und Frankreich im Bereich der Produktivität und Flexibilität deutlich zulegen, um ihre Anfälligkeit für schlechte Wechselkurse durch bessere Wettbewerbsvoraussetzungen ausgleichen zu können.