Technologie

Intel steigt beim deutschen Kartendienst Here ein

Die deutschen Autobauer haben mit Intel einen weiteren Partner für ihren Kartendienst Here gewonnen.
04.01.2017 00:34
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Autobauer haben laut Reuters mit Intel einen weiteren Partner für ihren Kartendienst Here gewonnen. Die Amerikaner übernehmen 15 Prozent an dem digitalen Kartendienst, wie Intel und Here am Dienstag erklärten und damit einen Reuters-Bericht bestätigten. Zudem wollen die Partner gemeinsam eine Plattform entwickeln, um künftig die für das autonome Fahren benötigten hochauflösende Karten ohne Verzögerung zu aktualisieren. Der Einstieg muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden, bei dem das Vorhaben bereits angemeldet wurde.

Die Partner äußerten sich nicht dazu, wie viel Intel für den Anteil zahlt. Die drei konkurrierenden Premiumhersteller BMW, Daimler und die Audi hatten 2015 gemeinsam für 2,55 Milliarden Euro den Spezialisten für Navigationskarten von Nokia übernommen. Das Trio wollte bei der Schlüsseltechnologie für Assistenzsysteme, Navigation und autonomes Fahren nicht von Google oder Apple abhängig sein.

Die US-Technologiekonzerne mausern sich mit ihren Plänen für eigene selbst fahrende Autos zu starken Konkurrenten der traditionellen Autohersteller. Diese setzen bei der Entwicklung des autonomen Fahrens und neuer digitaler Dienste rund um das Auto immer stärker auf Partnerschaften mit IT-Firmen. So arbeitet Intel bereits mit BMW und dem israelischen Kameratechnik-Anbieter Mobileye am selbstfahrenden Auto.

Nach dem Abschluss der Transaktion, der noch für das erste Quartal erwartet wird, soll der Intel-Manager Doug Davis in den Aufsichtsrat von Here einziehen. Davis leitet die Intel-Sparte, die sich mit autonomem Fahren beschäftigt.

Die Autokonzerne suchten seit Monaten nach weiteren Partnern für den Kartendienst, um ihren Anteil zu verringern. Erst vergangene Woche hatten zwei chinesische Firmen und Singapurs Staatsfonds GIC angekündigt, zusammen zehn Prozent an Here zu übernehmen. Mit dem Einstieg des chinesischen Internetkonzerns Tencent und des Kartendienstleisters NavInfo fasst Here auf dem weltgrößten Automarkt China Fuß. Zusammen mit NavInfo will Here ein Gemeinschaftsunternehmen für Kartendienste in China gründen. Here ist bereits in fast 200 Ländern präsent und Weltmarktführer für mobile Kartendienste.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...