Der französischen Polizei wird vorgeworfen, inmitten der Winterzeit Migranten in Paris ihre Decken entwendet zu haben, berichtet The Independent. Ärzte ohne Grenzen (MSF) berichtet zudem über „systematische Gewalt der Polizei“ gegen Hunderte von Migranten, die dazu gezwungen wurden, auf den Straßen von Paris zu schlafen.
Die französischen Polizeibeamten sollen die Migranten schikanieren, indem die Menschen mitten in der Nacht aufgeweckt und mit Tränengas malträtiert werden. Ihnen werde es untersagt, Unterschlupf im nördlichen Pariser Viertel La Chapelle, wo sie sich befinden, zu suchen. Aufgrund der Schikanen der Polizei hätte sich die Organisation alleine in der vergangenen Woche um acht Personen gekümmert, die sich kurz vor der Unterkühlung befanden.
Die Polizei von Paris hat eine diesbezügliche Anfrage des britischen Blatts noch nicht beantwortet.
„Inmitten der Winterzeit sollten die öffentlichen Behörden in der Lage sein, für alle Migranten dringend Schutz zu gewähren. Stattdessen beschlagnahmen die Ordnungskräfte ihre Decken oder zwingen sie, stundenlang in einer Warteschlange stehen zu bleiben. Diese Leugnung der Realität durch den Einsatz von Polizeigewalt muss aufhören“, so MSF-Programmkoordinatorin Corinne Torre.
Doch der französische Innenminister ist anderer Ansicht. Er verteidigte die Polizeibeamten am Sonntag und forderte ein Ende des „nationalen Sports des Hinterfragens“.