Politik

Großbritannien bereitet strenge Einwanderungsregeln für EU-Bürger vor

Die britische Regierung will die Einwanderung aus den EU-Staaten streng regeln. Am Ende könnte ein System stehen, wie es heute schon in den USA üblich ist.
21.01.2017 01:29
Lesezeit: 1 min

Die britische Regierung arbeitet offenbar an einem zweischichtigen System, um die Einwanderung aus den EU-Staaten zu vermindern und besser kontrollieren zu können, berichtet die Financial Times. Zum einen könnten EU-Bürger, welche in Großbritannien arbeiten wollen, in Zukunft eine Arbeitserlaubnis benötigen. Zum anderen dürften alle EU-Bürger vor ihrer Einreise künftig einen vorsorglichen Sicherheitscheck nach dem Vorbild der US-amerikanischen Esta-Fragebögen absolvieren müssen.

Das Kabinett von Premierministerin Theresa May ist bezüglich dieser Vorschläge derzeit aber offenbar noch gespalten. Die Befürworter eines Verbleibs Großbritanniens in der EU streben ein Regime an, welches von der FT als „Freier Personenverkehr Minus“ bezeichnet wird. Dazu könnten großzügig ausgelegte Obergrenzen für EU-Bürger gehören.

Jener Teil des Kabinetts, welcher für den Austritt aus der EU votierte, bevorzugt hingegen ein restriktiveres System. Demnach würden die Behörden nur Arbeitserlaubnisse für Personen ausgeben, die eine sichere Stellenzusage einer britischen Firma vorweisen können. Auch Einschnitte bei sozialen Leistungen werden debattiert.

Zusätzlich dazu arbeiten Beamte des Innenministeriums offenbar an einem Sicherheitscheck nach dem Vorbild des US-amerikanischen Esta-Systems. Dabei müssten EU-Bürger vor jeder Reise nach Großbritannien Sicherheitsfragen beantworten. „Das zeichnet sich ab und es müsste sichergestellt werden, dass es die Touristen nicht zu stark belastet. Vielleicht wird es möglich sein, den Sicherheitscheck auf dem Smartphone zu absolvieren“, wird ein Beamter zitiert.

Die EU arbeitet schon seit einiger Zeit an einem solchen System. Im vergangenen Jahr gab die Kommission bekannt, dass es für den Zutritt zum Schengen-Raum künftig eine Art Sicherheits-Visum geben wird. Die Vorschläge sehen vor, dass dieses Visum etwa 5 Euro kosten wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...