Politik

Korruption: Früherer IWF-Chef Rato muss ins Gefängnis

Im Finanzskandal bei der spanischen Sparkasse Caja Madrid und der Großbank Bankia ist der frühere IWF-Chef Rodrigo Rato am Donnerstag zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.
23.02.2017 16:12
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Gericht in Madrid sehe es als erwiesen an, dass der 67-Jährige, der zwischen 2010 bis 2012 die Caja Madrid und danach das Geldhaus Bankia geleitet hatte, Kreditkarten der Banken für private Ausgaben genutzt habe, berichtete die Zeitung „El País“ unter Berufung auf die Urteilsschrift.

Bankia war aus der Fusion der Caja mit anderen Banken hervorgegangen und musste 2012 mit Staatsgeldern in Höhe von über 20 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Neben Rato – der von 1996 bis 2004 Wirtschaftsminister und danach bis 2007 der Chef des Internationalen Währungsfonds war – saßen 64 weitere Beschuldigte auf der Anklagebank.

Rato soll das Korruptionsnetzwerk mit seinem Vorgänger Miguel Blesa aufgebaut haben. Blesa sei zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, berichtete „El País“. Topmanager, aber auch Gewerkschafter und Politiker, die im Aufsichtsrat saßen, sollen jahrelang mit „schwarzen Firmenkarten“ etwa Kleidung, Reisen und Schmuck bezahlt haben. Insgesamt seien zwölf Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust worden, hieß es. Rato hatte in der „Selbstbedienungsaffäre“ die Vorwürfe zurückgewiesen.

Auch die aktuelle IWF-Chefin Christine Lagarde ist von einem französischen Gericht für schuldig befunden worden. Für sie bleibt die Veruntreuung von Steuermitteln allerdings ohne Folgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.